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Elisabeth Bergner
Ettel, Elisabeth (Geburtsname), Czinner, Elisabeth (Ehename), Bergner, Lisl (Spitzname)
Schauspielerin
* 22.08.1897 in Drohobytsch
† 12.05.1986 in London
Bevor Elisabeth Bergner 1922 zum Film kam, war sie über Stationen in Wien, München und Berlin zu einer begehrten und vielbeachteten Bühnenschauspielerin geworden. Sie spielte in Wedekinds »Erdgeist« die Lulu, die Titelfigur in Strindbergs »Fräulein Julie« und die Hauptrolle in Shaws »Die heilige Johanna«. Mit Filmen wie ›Nju‹ (1924), ›Der Geiger von Florenz‹ (1926), ›Fräulein Else‹ oder ›Der träumende Mund‹ (1932), alle unter der Regie von Paul Czinner entstanden, wurde sie zum internationalen Star.
Über den Bestand
Bestandsliste (PDF)Die Sammlung wurde der Kinemathek 1996 von Christel Laatsch (geboren 1911) geschenkt. Sie begleitete Bergner 1971/72 auf Bühnentournee mit dem Stück »Alle Reichtümer dieser Welt« von Eugene O’Neill und war ab 1976 ihre Haushälterin und Betreuerin. Der Bestand umfasst knapp 60 Leitz-Ordner mit aufgeklebten und abgetippten Presseausschnitten, Interviews, Manuskripten mit Annotationen Bergners, Artikeln, zahlreichen Werk- und Szenenfotos, Kopien von Korrespondenzen, dazu Dokumente zu Personen, die im Zusammenhang mit Bergners Theater- und Filmkarriere standen.
Angesichts der wachsenden Stärke der Nationalsozialisten emigrierte Elisabeth Bergner zusammen mit ihrem ebenfalls jüdischen Partner Paul Czinner bereits 1932 nach England. 1933 heirateten die beiden. Christel Laatsch blieb eine ihrer Kontaktpersonen in Deutschland, informierte sie über die Film- und Theaterszene in Berlin und teilte ihr u.a. mit, dass nicht alle Deutschen sie ablehnen würden. In einem Brief vom 15. März 1933 schildert eine Verwandte Bergners das Prozedere der Zwangsversteigerung und Haushaltsauflösung der Dahlemer Villa und beschreibt, mit welchen Ausgrenzungen und Verfolgungen jüdische Künstler wenige Wochen nach Hitlers Machtantritt zu kämpfen hatten („Mein süßes Lisele“, 15.3.1933). Aus einem der zahlreichen Briefe, die Bergner an den in sie verliebten Schriftsteller Albert Ehrenstein (19.6.1934) richtete, geht hervor, wie sehr sie sich um ihre emigrierten Kollegen kümmerte. Sie selbst nannte sich „Insel der Immigranten“, betonte aber, wie sehr diese Aufgabe sie oft belasten würde.
Einblicke in ihr privates Leben erlaubt u.a. ein Konvolut von Briefen, die sie 1937 während eines längeren Aufenthalts in Cortina d’Ampezzo an Paul Czinner schrieb und Christel Laatsch zur Aufbewahrung übergab. Von ihrem Mann wiederum finden sich kleine Liebeskärtchen an seine Frau, stets unterzeichnet mit „Dein Bimbo“.
Ein weiterer, kleiner Bestand zur Schauspielerin befindet sich ebenfalls in der Kinemathek. Dieser wurde 1980 von Elisabeth Bergner selbst übergeben und beinhaltet insbesondere englischsprachige Zeitungsartikel zu Paul Czinners Musikfilm ›The Royal Ballet‹ (1960) mit Margot Fonteyn in der Hauptrolle sowie internationale Presseartikel zu seinem Dokumentarfilm ›The Bolshoi Ballett‹ (1957). (Text: Gerlinde Waz)
- Enthält
- Fotografie, Schriftgut
- Signatur
- 199608
- Zitierweise
- Sammlung Elisabeth Bergner, Deutsche Kinemathek
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Elisabeth Bergner
1897–1986
Drehbuch (Schriftstück), Schriftgut
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