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Über Film Restored
Action
Unter dem Motto »Action« beschäftigt sich Film Restored 2025 mit Tatendrang und Tempo in Filmen, in der Filmgeschichte und bei der Rettung von Filmen. Das Filmerbe-Festival feiert vom 22. bis 26. Oktober sein zehnjähriges Jubiläum. Festivalbesucher*innen erwarten digitale Restaurierungen, Workshops, Wortbeiträge und Diskussionsveranstaltungen. Zu sehen sind Werke aus dreizehn Ländern und einem Zeitraum von den 1910ern bis ins Jahr 2000. Im Rahmen des Festivals wird auch der Kinopreis des Kinematheksverbundes verliehen.
Stunts und Geschwindigkeit
– mit einer Portion Kult und einer Prise Subversion
Bei der Kombination von »Action« und Film denkt man schnell an das Genre desselben Namens. Die stilprägenden Faust- und Schwertkämpfe, spektakulären Stunts und rasanten Bewegungen, Bilder und Schnitte werden auch bei Film Restored nicht fehlen. Doch die Festivalfilme führen weit über die Grenzen der gern beschworenen Hollywood-Action hinaus: etwa zum lange verschollenen und frisch restaurierten ›Abenteuer im Nachtexpress‹ (D 1925), bei dem Harry Piel auf einem rasenden Zug mit halsbrecherischen Kunststücken besticht. Oder den genauso einflussreichen wie kultigen ›A Touch of Zen‹ (TWN 1970) und ›Zu: Warriors from the Magic Mountain‹ (HK, 1983), die mit aufregend choreografierten Kämpfen begeistern. In dem mexikanischen ›La mujer murciélago‹ (1968) wrestlet und taucht sich die titelgebende »Batwoman« durch ein gefährliches Komplott – ein Pulp-Highlight, das als besonderes Event in der Halle der Kinemathek gezeigt wird. Zum Abschluss darf dann doch eine Ikone der Hollywood-Action das Festival abrunden: Alfred Hitchcocks ›North by Northwest‹ (USA 1959). 
Aktivismus im Film ...
... und filmische »Calls to Action«
Aber »Action« ist weit mehr als ein Genre. Deshalb macht das Festival hier nicht halt, sondern lädt dazu ein, »Action« im Film noch ganz anders zu denken. Man nehme Filme wie ›Mein Feind‹ (D 1993), der Gewalt an Frauen und Gewaltfantasien von Frauen thematisiert, ›Lieber Herr Doktor‹ (CH 1977) über Schwangerschaftsabbrüche, ›The Heart of the Matter‹ (USA 1994) zu dem Tabuthema Frauen und AIDS oder ›Witches & Faggots, Dykes & Poofters‹ (AUS 1980) über polizeiliche Übergriffe gegen Teilnehmer*innen des ersten Gay and Lesbian Mardi Gras in Sydney. Diese Dokumentarfilme begleiten Aktivist*innen oder verstehen sich selbst als Aktivismus. Sie wollen Diskurs, Handeln und Veränderung auslösen, was ihnen teilweise bis in die politische Ebene hinein gelingt.
Die Macht zu handeln ...
... und Akte des Widerstands
Bereits die bisherigen Filmbeispiele zeugen davon, dass sich ein Ringen um Handlungsmacht und Handlungsmöglichkeiten durch die Festivalbeiträge zieht. Immer wieder definiert die Filmgeschichte »Action« als Akt des Widerstands innerhalb eines beschränkten Handlungsspielraums. Dieser Widerstand manifestiert sich auf dem Festival in unterschiedlichen Extremen. Auf der einen Seite sind da die Bewohner*innen eines brutal geführten Altersheims in ›Home Sweet Home‹ (BEL/FRA 1973), die die völlige Eskalation suchen. Auf der anderen Seite stehen Figuren wie der verstoßene Lehrer in dem überwältigend bebilderten ›Hakkâri'de Bir Mevsim‹ (TR 1982) oder der totgeglaubte Gefangene in ›Happy Day‹ (GR 1976) – Figuren, deren Handeln im Nichtaufgeben und Durchhalten besteht. So ist Action in der Filmgeschichte auch manchmal ganz leise und ruhig.
Action und Archiv
– Rettung und Erinnerung
Erhalt ist nichts Passives, sondern etwas sehr Aktives. Sammeln, prüfen, erschließen, bewahren, reparieren, restaurieren, wieder und weiter zugänglich machen – all das bedeutet Archiv. Und es ist die Voraussetzung dafür, die Filme dieses Festivals zeigen zu können. Besondere Aufmerksamkeit erhalten Beiträge wie Anke Wilkenings Werkstattbericht zum Dokumentarfilm ›Frauen in Berlin‹ (DDR 1982), dessen Regisseurin Chetna Vora den Rohschnitt in einer beispiellosen Rettungsaktion zu sich nach Hause schmuggelte und in Form einer noch heute überlieferten Videokopie sicherte. Chantal Partamian präsentiert »Katsakh«, ein Archiv kleinformatiger Dokumentarfilme. Dieses will nicht nur bisher unterdrückte Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums sammeln und bewahren, sondern diese kollaborativ und künstlerisch nutzen, um Raum für neue Perspektiven auf die Vergangenheit und die Zukunft zu schaffen. Erinnerung als Action!
Kinopreis
Zum 26. Mal werden dieses Jahr Kommunale Kinos und filmkulturelle Initiativen mit dem Kinopreis des Kinematheksverbundes ausgezeichnet. Die Kommunalen Kinos sind Experten in der Vermittlung der vielen Facetten von »Action« im Film – und sind dabei selbst wichtige Akteure, um das Filmerbe sichtbar zu machen. Das Rahmenprogramm zum Kinopreis am 25. Oktober bietet Inspiration, neue Restaurierungen zum Thema »Action« in den Kinos wieder aufzuführen. Der Ehrenpreis des Kinematheksverbunds wird an die Philosophin und Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann verliehen.
Filme
-       Abenteuer im NachtexpressZum FilmD 1925, R: Harry Piel, 86 min, OF (dt), stumm 
-       A Touch of ZenZum FilmTWN 1970, R: King Hu, 180 min, OmeU 
-       Behind the DoorZum FilmUSA 1919, R: Irvin Willat, 72 min, OF (en), stumm, mit Livemusik 
-       Dein unbekannter BruderZum FilmDDR 1981, R: Ulrich Weiß, 110 min, OF (dt) 
-       Die Spur führt nach BerlinZum FilmBRD/FRG 1952, R: Franz Cap, 90 min, OmeU 
-       DögkeselyűZum FilmHU 1982, R: Ferenc András, 108 min, OmeU 
-       Escalada à Torre dos ClérigosZum Film›Escalada à Torre dos Clérigos‹, PT 1917, R: Raúl de Caldevilla, 9 min, stumm 
-       HairstoryZum FilmUSA 2000, R: LaTanya Richardson Jackson, 30 min, OF (en) 
-       Hakkâri'de Bir MevsimZum FilmTUR 1982, R: Erden Kiral, 110 min, OmeU 
-       Happy DayZum FilmGR 1976, R: Pantelis Voulgaris, 100 min, OmeU 
-       Home Sweet HomeZum FilmBE/FR 1973, R: Benoît Lamy, 93 min, OmeU 
-       La mujer murciélagoZum FilmMX 1968, R: René Cardona, 81 min, OmeU 
-       Lieber Herr DoktorZum FilmCH 1977, R: Filmgruppe Schwangerschaftsabbruch, 63 min, OmeU 
-       Mein FeindZum FilmD 1993, R: Bettina Flitner, 30 min, OmeU 
-       North by NorthwestZum FilmUSA 1959, R: Alfred Hitchcock, 136 min, OF (en) 
-       Tanz der FarbenZum FilmD 1939, R: Hans Fischinger, 8 min 
-       The Heart of the MatterZum FilmUSA 1994, R: Gini Reticker, Amber Hollibaugh, 60 min, OF (en) 
-       Verführung: Die grausame FrauZum FilmBRD 1985, R: Elfi Mikesch, Monika Treut, 84 min, OmeU 
-       Witches and Faggots, Dykes and PooftersZum FilmAUS 1980, R: Digby Duncan, 45 min, OF (en) 
-       Zu: Warriors from the Magic MountainZum FilmHK 1983, R: Tsui Hark, 99 min, OmeU 
Präsentationen, Talks und mehr
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Sprecher*innen und Gäste
Zusatzinfos
Weitere Infos
Spielorte
Sinema Transtopia
Lindower Str. 20/22
13347 Berlin
Deutsche Kinemathek
Mauerstraße 79
10117 Berlin
Download
Alles auf einen Blick: Das komplette Programm hier als praktische PDF-Übersicht downloaden.
 
Streaming
Bis 31.1.26 können Sie online weitere Filme zum Thema »Action« bei »Selects«, dem Streamingangebot der Kinemathek, ansehen. Kostenlos und ohne Anmeldung oder Akkreditierung!
 
Akkreditierung
Die Akkreditierung war bis zum 10. Oktober möglich. Filmtickets erhalten Sie direkt bei den Spielorten: im Sinema Transtopia vor Ort und im Online-Ticketshop, in der Kinemathek vor Ort an der Kasse.
 
Kontakt
Sie haben noch Fragen? Diese beantwortet das Film Restored-Team gerne unter filmrestored [at] deutsche-kinemathek.de (filmrestored[at]deutsche-kinemathek[dot]de)
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Förderer und Partner
 
  
        
      Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
  
      
      Die Stiftung Deutsche Kinemathek wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Kinematheksverbund
Credits
Das Film Restored-Team
Herausgeber
Stiftung Deutsche Kinemathek 
Vertreten von
Heleen Gerritsen, Florian Bolenius 
Konzept und Programmauswahl
Anke Hahn, Elisa Jochum  
Koordination Festival und Kinopreis
Ricardo Brunn, Anke Hahn 
Assistenz Festival und Kinopreis
Marlina Metz 
Kommunikation und Marketing
Jonas Haaf, Jonas Scheler, Ronja Seifert 
Presse
Heidi Berit Zapke 
Redaktion
Julian Born, Michaela Neukirch, Julia Pattis
Übersetzung
Lucy Jones 
Soziale Medien
Nyamjargal Ganbold  
Zentrale Dienste
Sybille Büttner, Frank Köppke, Petra Lehmann, Nils Maushagen, Frank Namyslik, Roberti Siefert, Petra Treutler  
Design
Fünfzehn
Webentwicklung
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