Ein Mann steht mit einer Peitsche im Raum, hinter ihm sitzt eine Frau.

Verführung: Die grausame Frau

Film Restored
Screening
Fr 24.10.25, 21:00

Si̇nema Transtopia

Wanda ist beides, geheimnisvolle Domina und clevere Geschäftsfrau. Ihr Beruf ist es, grausam zu sein – mit der Spezialität, ihre Liebhaber*innen in die Falle namens Verführung zu locken. In ihrer Galerie im Hamburger Hafen inszeniert Wanda sadomasochistische Rituale als bizarre Bühnenshows. Auch in ihrem Privatleben ist Wanda eine souveräne Herrscherin. Der nach Motiven des Romans ›Venus im Pelz‹ von Sacher-Masoch gedrehte Film löste weitreichende Reaktionen aus: Er brachte mit seinen BDSM-Szenen nicht nur den damaligen Bundesinnenminister und den katholischen Filmdienst gegen sich auf. Auch in lesbischen und feministischen Kreisen wurde der Film kontrovers diskutiert – die einen feierten seine subversive Kraft, andere störten sich an der radikalen Zurschaustellung von Sado-Maso-Fantasien. Heute gilt das Werk als avantgardistisch-surrealer Meilenstein und als queerer Selbstausdruck.

 

BRD 1985, Elfi Mikesch, Monika Treut, 84 min, OmeU
Filmgespräch mit Elfi Mikesch, Monika Treut
Moderation: Heleen Gerritsen (Deutsche Kinemathek)
In deutscher Sprache

Tickets 9 €
Wann Fr 24.10.25, 21:00
Wo

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Details zum Film

Filmdaten

R & B: Elfi Mikesch, Monika Treut
K: Elfi Mikesch
S: Renate Merck
T: Cäsar Gremmler
D: Mechthild Grossmann, Udo Kier, Sheila McLaughlin, Carola Regnier, Georgette Dee, Peter Weibel, Judith Flex
P: Hyena Films, Hamburg

Originalformat: 16 mm, 1:1,37, Farbe
Vorführkopie: 2K DCP, 84 min, Salzgeber & Co. Medien

Infos zur Restaurierung

Für die digitale Restaurierung wurde das Original-16-mm-Negativs in 2K abgetastet. Das Grading wurde von Monika Treut und Martin Heckmann (Kinopost) betreut.

Elfi Mikesch

wurde 1940 in Judenburg, Österreich, geboren. Nach einer Ausbildung zur Fotografin ging sie 1964 nach Berlin. Sie arbeitet als Fotografin, Kamerafrau und Regisseurin. Seit 1976 realisiert sie eigene Spiel- und Dokumentarfilme. Als Kamerafrau war sie für renommierte Regisseure wie Werner Schroeter, Rosa von Praunheim, Monika Treut und Harald Bergmann tätig. 1984 gründete sie mit Monika Treut die unabhängige Produktionsfirma Hyena Films. Seit 1991 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Sektion Film- und Medienkunst. Neben internationalen Preisen für ihre Regie- und Kameraarbeiten erhielt sie 2014 den Special Teddy Award der 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Monika Treut

ist Regisseurin, Autorin und Produzentin. Seit über 40 Jahren prägt sie das queere Kino in Deutschland und der ganzen Welt. Sie studierte in Marburg Germanistik und Politik und promovierte mit der Dissertation ›Die grausame Frau. Zum Frauenbild bei de Sade und Sacher-Masoch‹. Mit Elfi Mikesch gründete sie 1984 die Produktionsfirma  Hyena Films. Ende der 1980er ging sie in die USA und gab mit ihrem konventionskritischen Ansatz und ihrer progressiven Perspektive auf lesbisch-schwule Sexualität dem gerade entstehenden New Queer Cinema entscheidende Impulse. Ihre Spiel- und Dokumentarfilme wurden international ausgezeichnet, für ihr Lebenswerk erhielt Treut 2017 den Special Teddy Award der Internationalen Filmfestspiele Berlin, 2025 den Helmut-Käutner-Preis der Stadt Düsseldorf.

Heleen Gerritsen

ist seit Juni 2025 Künstlerische Direktorin der Deutschen Kinemathek und verantwortlich für die Berlinale-Sektionen Retrospektive und Berlinale Classics. Sie studierte Slavistik, Osteuropäische Geschichte, Volkswirtschaft in Amsterdam sowie Russische Philologie in Sankt Petersburg. Berufliche Stationen führten sie u. a. zu ARTE, SWR und RBB. 2014–2016 leitete sie dokumentART, 2017–2025 goEast. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind mittel- und osteuropäisches Kino, Erinnerungskultur und immersive Formate. Sie ist international als Kuratorin, Autorin und Jurorin tätig.

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