Film Restored Visual
Katsakh: Mediterranean Archives
Si̇nema Transtopia
Vortrag
Katsakh ist ein lebendiges Archiv kleinformatiger Dokumentarfilme aus den 1920er- bis 1980er-Jahren, in deren Mittelpunkt Städte und Dörfer des östlichen Mittelmeerraums und angrenzende Regionen stehen. Das 2020 ins Leben gerufene Archiv hat seinen Ursprung in Geschichten von Exil, Völkermord und kulturellem Verlust. Anstatt lediglich die Vergangenheit zu konservieren, beansprucht Katsakh unterdrückte Narrative für sich zurück und aktiviert vergessene Bilder als Rohmaterial für künstlerisches Schaffen, ein politisches Gedächtnis und spekulative Zukunftsvisionen.
Durch das Retten, Reparieren und Zugänglichmachen dieses Filmmaterials wird das Archiv zu einem Ort des narrativen Widerstands und einfallsreicher Möglichkeiten. Es lädt Gemeinschaften und Künstler*innen dazu ein, gemeinsam Gegengeschichten zu schaffen, in denen Trauer, Erinnerung und Zukunft zusammenfließen – und das Archiv lädt dazu ein, das Mittelmeer jenseits eines imperialen Rahmens und imperialer Auslöschung neu zu denken.
Vortrag von Chantal Partamian (Filmemacherin und Archivarin) (vorproduziertes Video)
In englischer Sprache
Referenzveranstaltung
Zusatzinfos im Slider
Details zur Veranstaltung
Chantal Partamian
ist Experimentalfilmmacherin und Archivarin. Sie arbeitet hauptsächlich mit Super-8-Filmen und Found Footage. Ihre Filme, die international gezeigt und ausgezeichnet wurden, beschäftigen sich mit den Themen Vertreibung, Erinnerung und Fragmentierung. Sie leitet das Projekt »Katsakh: Mediterranean Archives«, das Schmalfilme aus dem Mittelmeerraum bewahrt, und forscht zu Archivierungspraktiken in Konfliktgebieten. Ihre Texte erscheinen vor allem auf der Plattform Hors champ, wo sie eine Brücke zwischen Kino und Archivaktivismus schlägt, um unterdrückte Teile der Geschichte durch poetische und politische Beschäftigung mit dem bewegten Bild zurückzubeanspruchen und neu zu denken.
Über das Festival
Film Restored
Unter dem Motto »Action« beschäftigt sich Film Restored 2025 mit Tatendrang und Tempo in Filmen, in der Filmgeschichte und bei der Rettung von Filmen. Das Filmerbe-Festival feiert vom 22. bis 26. Oktober sein zehnjähriges Jubiläum. Auf Festivalbesucher*innen warten digitale Restaurierungen, Workshops, Wortbeiträge und Diskussionsveranstaltungen. Zu sehen sind Werke aus dreizehn Ländern und einem Zeitraum von den 1910ern bis ins Jahr 2000. Im Rahmen des Festivals wird auch der Kinopreis des Kinematheksverbundes verliehen.