Gustav J.
Zurück zur ErgebnislisteRegie: Volker Koepp
Deutsche Demokratische Republik (DDR) 1973
SW, Dokumentarfilm
Produktion: DEFA-Studio für Dokumentarfilme
FSK: ab 6 Jahren
35 mmDCPDVD5 Bilder
Inhalt
Gustav Jurkschat ist 80 Jahre alt und lebt gemeinsam mit seiner Frau im mecklenburgischen Bad Doberan. Gebürtig in Litauen verschlug es ihn, den gelernten Schmied, "von Ostpreußen in die russische Steppe, von denWolgaschiffen wieder nach Ostpreußen und auf verschlungenen Wegen nach Bad Doberan", wo er Volker Koepp, Freund eines Sohnes von Gustav J., aus seinem Leben erzählt. Dem verschmitzten Charme, mit dem er auf deutsch berichtet und auf russisch singt, weshalb er aus Liebe schreiben lernte oder wie er seine Zeit als Gehilfe auf einem russischen Passagierschiff erinnert, ist man schnell erlegen, und es ist nur richtig, wenn Eduard Schreiber bemerkt, dass mit Gustav J. ein Typ in den Dokumentarfilm getreten sei, "den es so bis dahin nicht gegeben hat."Gustav Jurkschat, 80 Jahre alt, aus Litauen stammend, erzählt sein Leben. Ein einfacher Mann, der 2. Weltkrieg verschlug ihn nach Doberan, hier lebt er nun, hat drei Söhne, ist in all den Jahren seiner Arbeit nachgegangen, hat sich wohl von Zeit zu Zeit an die Vergangenheit erinnert, das Leben fließt für ihn ruhig dahin. Gustav berichtet gern über seine Lohnarbeit in einer Ziegelei, die Lehre als Schmied, den Krieg, den ersten, die Internierung in der russischen Steppe, die Zeit als Gehilfe auf einem russischen Passagierdampfer, über das Schreibenlernen aus Liebe. Es kommt der 2. Weltkrieg, und Gustav ist wieder unterwegs. Danach wird er Aktivist. Er singt russische und litauische Lieder, spielt Akkordeon, sitzt gern auf einer Bank im Park oder fährt mit der kleinen Eisenbahn in den Nachbarort. Er schaut lange und sinnend in die Kamera, manchmal ist er verlegen, manchmal verschmitzt. Wenn seine Kinder da sind, alle drei Studierte, ist Gustav zurückhaltend, aber immer noch der Vater.Im Film geschieht nichts überhastet. Die Kamera lässt Gustav viel Raum. Lange, ruhige Einstellungen drücken das Wesen des Mannes aus - Gustav betrachtet sich, sein Leben, die Welt, seine Umgebung. Aus seiner Haltung spricht große Natürlichkeit, die zum Stil des Films wird. Für das Erzählen bedarf es nur kleiner Anstöße, Gustav ist ein Erzähler, kein Redner. (Eduard Schreiber, 1996)
Verleihkopien
Zu diesem Film sind Kopien mit den folgenden Eigenschaften verfügbar.
- 35 mm
- DCP
- DVD (2x)
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Stab
Person, primär | |
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Regie | Volker Koepp |
Produktion | DEFA-Studio für Dokumentarfilme |
Produktionsleitung | Charlotte Galow |
Regieassistenz/ Co-Regie | Rainer Schulz |
Drehbuch | Volker Koepp |
Dramaturg | Annerose Richter |
Kamera | Christian Lehmann |
Schnitt | Angelika Arnold |
Ton | Henner Golz, Dieter Jäger, Ingrid Schernikau |
DEFA-Fotograf | Gerd Fisch |
Sprecher | Alexander Lang |
Beratung | Ewald Jurschkat |
Auszeichnungen & Festivals
- 12. Internationales Kurzfilmfestival Krakau, 1975: Silberner Drachen