UKR 2019, Regie: Valentyn Vasyanovych, 108', OmEU
(Spielfilm)
Ostukraine in der nahen Zukunft. Eine Wüste, die für menschliche Besiedlung ungeeignet ist. Sergiy, ein ehemaliger Soldat, der unter PTBS leidet, hat Schwierigkeiten, sich an seine neue Realität anzupassen: ein Leben in Scherben, ein Land in Trümmern. Als die Schmelzhütte, in der er arbeitet, schließlich geschlossen wird, findet er einen unerwarteten Weg, damit fertig zu werden. Er schließt sich der Freiwilligenmission Schwarze Tulpe an, die sich der Exhumierung der Kriegstoten widmet. Durch seine Arbeit an der Seite von Katya begreift er, dass eine bessere Zukunft möglich ist. Wird er lernen, ohne den Krieg zu leben und sich so zu akzeptieren, wie er ist?
Dieses post-apokalyptische Drama wirft die Frage nach der Nachkriegs-Ukraine auf. Wie wird das Land ein Jahr nach dem Ende des Krieges aussehen? Wird es aufblühen? Wird es fähig sein, Glück wieder zuzulassen? Oder wird der Krieg auch nach seinem Ende noch allgegenwärtig sein? In der nüchternen Vision des Regisseurs sickert die durch den Krieg verursachte Katastrophe vor allem in den Alltag und die menschlichen Beziehungen hinein. In dieser neuen Welt ist Archäologie nur noch die Fähigkeit, Leichen auszugraben. Alle Rollen in diesem Film wurden von Soldat*innen, Freiwilligen und Veteran*innen des Krieges in der Ostukraine gespielt.
Bester Film in der Sektion Horizonte bei den 76. Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2019, Bester Film und Entdeckung des Jahres bei den Ukrainischen Filmkritikerpreisen 2020, Bester Film und Beste Kamera bei den Ukrainischen Nationalen Filmpreisen 2021.
Gast: Dr. Bohdan Tokarskyi (Wiss. Mitarbeiter, Institut für Slawistik, Universität Potsdam)
Moderation: Daria Buteiko (Ukrainian Film Festival Berlin)
Gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung
→ Delphi Lux | Kantstraße 10 | Eintritt frei