
Curt Aren
Weitere Namen: Aron, Curt (Geburtsname); Aron
Grafiker, Pressezeichner, Modezeichner, Gestalter von Filmplakaten
* in Forst (Lausitz)
† in Malmö
Nach Arbeiten als Pressezeichner und Gestalter von Filmplakaten (seit 1922/23 für die Ufa) erging gegen ihn 1933 ein von den Nationalsozialisten verfügtes Berufsverbot aufgrund seiner jüdischen Abstammung. 1935 ging er ins dänische Exil, 1940 floh er nach der deutschen Besetzung Dänemarks weiter nach Schweden.
Über den Bestand
Der 1996 von seiner Witwe Anna Aren übergebene Teilnachlass enthält persönliche Dokumente und Arbeitsproben. Ein Scrapbook dokumentiert Curt Arens Arbeiten als Plakatdesigner und Pressezeichner, darunter der im Juli 1928 in der ›BZ am Mittag‹ veröffentlichte Artikel »Ich male ein Filmplakat« und Zeichnungen zu Fritz Langs ›Das Testament des Dr. Mabuse‹ (1933).
Zum Bestand zählen auch zehn originale Filmplakate Arens, deren naturalistischer Stil auf den Einfluss seines Lehrers Theo Matejko verweist. Ein wiederholtes Stilmittel von Aren ist es, die Protagonisten der zu bewerbenden Filme vor einem großstädtischen Setting überlebensgroß zu zeigen, etwa mit seinem Plakat zu Phil Jutzis ›Berlin Alexanderplatz‹ (1931).
Die originalen Korrespondenzen sind bedrückende Dokumente der Verfolgung jüdischer Menschen durch das NS-Regime. So ist der Abschiedsbrief der Mutter erhalten, in dem sie nach einer aussichtlos gewordenen Emigration dem Sohn ihren Freitod 1943 ankündigt. Arens Tante Gertrude Katz wurde in diesem Jahr zusammen mit ihrem Ehemann in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, das der Partner nicht überlebte. Zum Bestand zählen ein handschriftlicher Bericht Gertrude Katz‘ über ihre Internierung sowie Briefe aus der Zeit unmittelbar nach ihrer Befreiung. (Text: Peter Mänz)
Enthält
Druckgrafik, Schriftgut
Umfang
circa 0.1 Regalmeter
Signatur
199610
ZitierweiseCurt-Aren-Archiv, Deutsche Kinemathek
Weiter recherchieren
In der Deutschen Kinemathek
- Grafikarchiv: Entwürfe von Emil Hasler zu ›Das Testament des Dr. Mabuse‹
- Schriftgutarchiv: Interview mit Anna Aren