
Film Restored Visual
Diskriminierungssensible Untertitel und barrierefreie Fassungen
Si̇nema Transtopia
Warm-up – Fachveranstaltung I: Workshop
Mit: Klaus-Jörg Kaminski (Hörfilmautor), Felix Koch (AG »Diskriminierungskritisches Beschreiben«), Charlotte Stein (Untertitel-Übersetzerin), Julia Wallmüller (Filmrestauratorin/Deutsche Kinemathek)
Mit einführenden Worten von Anna Leippe (Leiterin Landesfilmsammlung BW)
Moderation: Martin Ganguly
In deutscher Sprache
Archive haben die Aufgabe, ihre Bestände für eine möglichst breite Öffentlichkeit zugänglich und reflektierbar zu machen. Bei Restaurierungen stellen sie daher barrierefreie Fassungen (d. h. Audiodeskriptionen und SDH-Untertitel für Gehörlose) sowie zumeist fremdsprachige Untertitel her.
Historische Filme schließen jedoch immer wieder solche Filme ein, die Ideologien oder Stereotype transportieren und deren Sprache diskriminierend ist. Wie kann in Audiodeskriptionen und Untertiteln damit umgegangen werden? Welche Wege gibt es, Diskriminierung nicht zu reproduzieren und dabei gleichzeitig nicht zu verschleiern, dass die Geschichte diskriminierend war? Wo muss aufgepasst werden, in den zusätzlichen Fassungen keine neue Diskriminierung zu schaffen?
Diese Fragen sollen in einem Expert*innen-Workshop, der als »Warm-Up« vor der Eröffnung des Festivals »Film Restored« stattfinden wird, gemeinsam und anhand von Praxis-Beispielen erörtert werden. Eingeladen sind Vertreter*innen von Communities mit Diskriminierungserfahrungen, Restaurator*innen, Archivar*innen, Expert*innen aus Audiodeskription, Untertitelung und Übersetzung sowie Kurator*innen und Bildungsexpert*innen.
Anmeldung bis zum 17.10. erforderlich:
registration_fr [at] deutsche-kinemathek.de (registration_fr[at]deutsche-kinemathek[dot]de) | Betreff: Warm-up
Wann | Mi 22.10.25, 15:00 |
Wo |
Si̇nema Transtopia |
Zusatzinfos im Slider
Details zur Veranstaltung
Klaus-Jörg Kaminski
ist Hörfilmautor, Historiker, Dokumentar. Er erstellt Audiodeskriptionen, übernimmt redaktionelle Textabnahmen für sehende Hörfilmautoren und ist als Dozent für die Hörfilmakademie tätig. Bereits während seines Studiums der Geschichte und Philosophie war er als Autor, Redakteur und Moderator über zehn Jahre tätig. Als blinder Hörfilmautor arbeitete er elf Jahre bei Nordkurier TV und Studio GmbH & Co.KG (Eurotape), erstellte dort Audiodeskriptionen und führte bei den Tonaufnahmen Regie. Er gewann mehrfach den Deutschen Hörfilmpreis.
Felix Koch
ist freischaffender Kulturarbeiter, Musiker und Autor für Audiodeskription. Studium der Sozial-/Kulturanthropologie und Geschichte in Berlin, AD-Schulungen bei Anke Nicolai. Hörfilmfassungen u. a. für ARD, ARTE, KiKA, Netflix, Deutsche Kinemathek, Berlinale und Live-Audiodeskriptionen (Deutsche Oper, Berliner Ensemble, Deutsches Theater Berlin, Sophiensæle, Theater Bremen, Deutscher Tanzpreis, Kunstfest Weimar und viele mehr). 2023 erhielt er im Team der Nicolai Produktion einen Deutschen Hörfilmpreis in der Kategorie Kinder-/Jugendfilm. Felix Koch ist Mitglied der AG »Diskriminierungskritisches Beschreiben« beim Hörfilm e.V.
Charlotte Stein
erstellt seit 2008 barrierefreie Untertitel. Sie ist in den Bereichen Live-Untertitelung, SDH und OmU tätig. Darüber hinaus bietet sie Schulungen zu den Themen diskriminierungssensible Sprache und Untertitelung an. Sie ist ermächtigte Übersetzerin und allgemein beeidigte Dolmetscherin für die englische Sprache. Den Master Terminologie und Sprachtechnologie an der TH Köln schloss sie als Institutsbeste und mit Auszeichnung für die beste Masterarbeit ab. Seit 2022 ist sie die Zweite Vorsitzende des AVÜ, des Berufsverbands der deutschsprachigen audiovisuellen Übersetzer*innen.
Julia Wallmüller
ist Filmrestauratorin in der Deutschen Kinemathek und leitet das Restaurator*innen-Team innerhalb des Projekts Förderprogramm Filmerbe (FFE). Bevor sie 2010 ihre Arbeit in der Deutschen Kinemathek aufnahm, war sie selbstständig in zahlreichen praktischen, theoretischen und akademischen Projekten sowie als Dozentin im Bereich der digitalen Filmrestaurierung tätig. Ein besonderer Schwerpunkt lag hierbei stets auf der Beschäftigung mit ethischen und ästhetischen Fragestellungen in der Restaurierung.
Martin Ganguly
leitet seit 2004 das Berlinale-Schulprojekt und ist Universitätsdozent, Lehrer, Autor, Gutachter, Moderator, Berater und Coach im filmpädagogischen, wertevermittelnden und künstlerischen Bereich im In- und Ausland für diverse Institutionen, Filmfirmen und Verlage. Der Erziehungs- und Medienwissenschaftler hat neben seinem Lehramtsstudium auch ein Regie- und Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien abgeschlossen. Mehrere seiner multimedialen Unterrichtsbearbeitungen erhielten die renommierte europäische Comenius-Medaille. Er war von 2013–2020 Kurator/Vermittler für das deutschlandweite Projekt »Klassiker sehen – Filme verstehen« der DFA/BpB und arbeitet außerdem als freier Mitarbeiter für das DFF in Frankfurt sowie für die Wenders-Stiftung.