60 Jahre Grimme-Preis
9.5. – 31.10.24
Allgemeine Informationen
Am 16. Januar 1964 wurde im Rathaus der Stadt Marl erstmals ein Fernsehpreis verliehen, der nach dem NWDR-Generaldirektor Adolf Grimme benannt war. Der Grimme-Preis, getragen vom Deutschen Volkshochschulverband, verstand das Fernsehen nicht als Heimkino, sondern als Mittel zur demokratischen Erziehung und als Instrument der Bildung. Bis heute ist der Grimme-Preis einer der wichtigsten Auszeichnungen, die Fernsehschaffende erhalten können.
Die Deutsche Kinemathek sammelt als offizielles Grimme-Archiv alle heute noch verfügbaren Produktionen, die je mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet wurden. Sendungen und Preisbegründungen aus sechs Jahrzehnten sind in der Mediathek Fernsehen von den Besucher*innen des Museums individuell abrufbar.
Anlässlich des Jubiläums wirft der »Fokus Fernsehen 60 Jahre Grimme-Preis« einen Blick auf prämierte Werke der Preiskategorie Fiktion. Sechs Themenblöcke veranschaulichen verschiedene Schwerpunkte der Sammlung: Das Themenfeld »Sozialstoffe« zeigt, dass die Grimme-Jury von Beginn an Fernsehfilme im Blick hatte, die etwas über die gesellschaftlichen Zustände des Landes sagen. Die Auseinandersetzung mit der »NS-Vergangenheit« bildete einen frühen Schwerpunkt bei der Vergabe des Preises. Fokussiert auf den Bildungsauftrag des Fernsehens, tat sich die Jury mit »Unterhaltung« zunächst schwer. Der »Krimi« wurde aber spätestens mit dem ›Tatort‹ nicht nur massentauglich, sondern galt von nun an auch als preiswürdig. »Serien« entwickelten sich später zur vorherrschenden Form unter den Auszeichnungen im Wettbewerbsbereich Fiktion und zeugen von veränderten Sehgewohnheiten. Das Themenfeld »Jahrgang 2024« präsentiert die in diesem April ausgezeichneten fiktionalen Werke.