Uli Hanisch

Weitere Namen: Hanisch, Ulrich (Geburtsname)

Szenenbildner, Bühnenbildner, Ausstatter

Hanisch ist einer der prägendsten Szenenbildner seiner Generation. Insbesondere gemeinsam mit Tom Tykwer schuf er ebenso anspruchsvolle wie aufwendige Sets. Seine elaborierte Ausstattung von Serien wie ›Babylon Berlin‹ (2016-2021, Regie Tom Tykwer, Hendrik Handloegten, Achim von Borries) oder ›The Queen’s Gambit‹ (2020, Regie Scott Frank) brachte ihm internationale Anerkennung. Dabei blitzt der kreative Witz seiner frühen Zusammenarbeit mit Christoph Schlingensief und Helge Schneider immer wieder auf. Hanisch lehrt zudem im In- und Ausland.

WikipediaGemeinsame NormdateiFilmportal

Über den Bestand

Hanischs umfangreicher Archivbestand, 2005 übernommen, wächst mit jeder neuen Produktion. Er veranschaulicht seine spezifische Arbeitsweise und gibt gleichermaßen Aufschluss über den Wandel des Berufsbildes des Production Designers in den letzten zwanzig Jahren. Hanischs Projekte mit Leander Haußmann (›Hotel Lux‹, 2011) oder Oliver Hirschbiegel (›Das Experiment‹, 2001) sowie seine internationalen Fantasy- und Historienproduktionen sind durch Entwürfe, Baupläne und Setfotos belegt. Die langjährige Zusammenarbeit mit Tom Tykwer bildet das Herzstück des Bestandes. Für ›Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders‹ (2006) liegen zahlreiche Handzeichnungen vor, bei den gemeinsamen Folgeprojekten sind es zunehmend digital erstellte Pläne. Es ist kennzeichnend für Hanisch, rechte Winkel im Grundriss zu vermeiden und stattdessen Räume ganz »filmisch« für die Kameraperspektive anzulegen. Baupläne für den annähernd maßstabsgerechten Nachbau des New Yorker Guggenheim in Tykwers ›The International‹ (2009) füllen acht Ordner. Concept Art, Storyboards, Entwürfe und Pläne zu ›Cloud Atlas‹ (2012) veranschaulichen die komplexen Metamorphosen der Sets des von zwei Regieteams betreuten Films (Tom Tykwer sowie Lana und Lilly Wachowski). Moodboards zeugen von der jeweiligen Farbkonzeption. Modelle, zumeist aus Styropor, belegen eine nach wie vor auch analoge Visualisierung. Hanischs Neubaukonzeption der »Berliner Straße« in Babelsberg anlässlich von ›Babylon Berlin‹ zeigt sich in Bauplänen und Fassadenzeichnungen. Seit 2015 dokumentiert die Deutsche Kinemathek die Entstehung der Serien-Sets filmisch. Die zunehmend internationale Ausrichtung seines Werks ist durch umfangreiche Dokumente wie Modelle, Entwürfe, Bauzeichnungen und Concept Art zur Serie ›The Queen’s Gambit‹ und zu dem Prequel ›The Hunger Games: Ballad of Songbirds and Snakes‹ (2023, Regie Francis Lawrence) belegt.(Text: Kristina Jaspers)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Handzeichnung, Kleinobjekt
Umfang
circa 3.5 Regalmeter
Signatur
200921
ZitierweiseUli-Hanisch-Archiv, Deutsche Kinemathek

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In anderen Institutionen

  • X-Filme-Archiv im DFF