Ken Adam

Weitere Namen: Adam, Klaus Hugo (Geburtsname); Adam, Klaus; Adam, Sir Ken; Adam, Sir Kenneth

Filmarchitekt

* in Berlin

in London

Aufgewachsen im Berliner Tiergartenviertel, musste Adam als Dreizehnjähriger über Schottland nach London emigrieren. Ab 1938 studierte er Architektur an der Bartlett School of Architecture des University College London. Er beendete das Studium nicht und wurde 1941 Pilot der Royal Air Force. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst im Art Department der Twickenham Studios, in Edward Dmytryks Film OBSESSION (GB 1949) fungierte er zum ersten Mal als Assistant Art Director. Ab den 1960er-Jahren wurde er mit seinen stilprägenden Designs für die frühen James Bond-Filme sowie seinem legendären „War Room“ zum berühmtesten Production Designer des 20. Jahrhunderts und für seine Entwürfe zweimal mit dem Oscar ausgezeichnet.

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Über den Bestand

2012 übergab Adam sein mehr als 6.000 Zeichnungen umfassendes Archiv der Deutschen Kinemathek. Fast alle der mehr als 90 Filme, an denen er gearbeitet hat, sind im Bestand dokumentiert, darunter auch einige nicht realisierte. Zudem finden sich Entwürfe zu weiteren Projekten, darunter zwei Opern, zum „Special Project for 20th Century Fox“ (ein aufblasbares, an ein Ufo erinnerndes Kino der Zukunft) und zu seinem letzten Projekt, dem 2004 entstandenen Xbox-Spiel „GoldenEye: Rogue Agent“. Einige Filme und Sets sind außergewöhnlich umfangreich dokumentiert, beispielsweise Lewis Gilberts ›Moonraker‹ (GB, FR 1979) oder der „War Room“ aus Stanley Kubricks ›Dr. Strangelove: Or How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb‹ (GB, US 1964). In 19 Entwürfen zu diesem laut Steven Spielberg „beste[n] Set, das jemals entworfen wurde“ lässt sich nachvollziehen, wie aus Adams berühmten „Scribbles“, spontanen, auf wenigen Strichen basierenden Ideenskizzen, immer ausgefeiltere und atmosphärische Feinzeichnungen entstehen. Charakteristisch für den Stil des Künstlers ist dabei seit den frühen 1960er-Jahren auch die Verwendung des breitflächigen Flo-Master-Filzstiftes. Im Nachlass finden sich auch etwa 3.500 Fotografien, neben privaten Alben und Set Stills vor allem eigene Aufnahmen Adams von der Location-Suche. Storyboards seiner Mitarbeiter, Super-8- und 16-mm-Filme, Erinnerungsstücke, militärische Orden und Ausweispapiere sowie filmische Auszeichnungen komplettieren den einzigartigen Bestand. (Text: Christiane Grün)
Enthält
Fotografie, Handzeichnung, Objekt, Schriftgut
Umfang
circa 13.5 Regalmeter
Signatur
201216
ZitierweiseKen-Adam-Archiv, Deutsche Kinemathek