
Helma Sanders-Brahms
Weitere Namen: Sanders, Helma (Geburtsname); Sanders Brahms, Helma
Regisseurin, Filmemacherin, Drehbuchautorin, Produzentin
* in Emden
† in Berlin
In den 1960er-Jahren begann Sanders-Brahms ihre Karriere als Fernsehansagerin. Nach Hospitanzen bei den italienischen Regisseuren Sergio Corbucci und Pier Paolo Pasolini realisierte sie 1969 ihren ersten eigenen Film. Sie beschäftigte sich in ihrem Werk mit gesellschaftlich relevanten Themen und gilt als eine der wichtigsten Regisseurinnen des jungen deutschen Films.
Über den Bestand
Der Bestand kam 2010 durch Helma Sanders-Brahms in die Deutsche Kinemathek. Eine Nachlieferung erfolgte 2016 nach ihrem Tod. Darin befanden sich unter anderem Produktionsunterlagen, Korrespondenzen sowie ein Drehbuch für ihr letztes Filmvorhaben „Anna Amalia“, welches bereits gefördert worden war, doch nicht mehr umgesetzt werden konnte.
Anhand von Skizzen, Notizbüchern, Produktionsunterlagen und Korrespondenzen bietet der Bestand einen umfangreichen Einblick in die vielen Facetten ihrer über 40 Jahre währenden Filmarbeit. Darunter finden sich mehr als 250 Drehbücher, davon zahlreiche unrealisiert, sowie aus ihrer Feder stammende Gedichte und Aufsätze. Auch 65 Fotokonvolute gehören zum Nachlass. Besonders beeindruckend sind die Recherchematerialien zu Filmen wie ›Die Berührte‹ (1980) und ›Mein Herz – Niemandem!‹ (1997). Zu letzterem sind auch Kostüme überliefert.
Eine quantitative Besonderheit stellen die Materialien zum Film ›Geliebte Clara‹ (2008) dar mit 15 verschiedenen Drehbuchversionen in mehrfachen Ausführungen in deutscher, englischer und französischer Sprache. Unterlagen zu ihrem außerfilmischen Engagement, unter anderem ihren Bemühungen um den Erhalt der Babelsberger Filmstudios nach der deutschen Wiedervereinigung, ergänzen den Bestand. (Text: Inga Degenhard)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Druckgrafik, Fotografie, Schriftgut
Umfang
circa 22.0 Regalmeter
Signatur
201001
ZitierweiseHelma-Sanders-Brahms-Archiv, Deutsche Kinemathek