Gerhard Lamprecht

Regisseur, Filmhistoriker, Drehbuchautor

* in Berlin

in Berlin

Als Regisseur drehte Gerhard Lamprecht bekannte Berlin-Filme wie ›Die Verrufenen‹ (1925), ›Emil und die Detektive‹ (1931) oder ›Irgendwo in Berlin‹ (1946). Die deutsche Hauptstadt war der zentrale Ort in seinem Leben – hier verfiel er bereits in Kinderjahren den bewegten Bildern, war in den Kinos rund um den Alexanderplatz zu Hause und sammelte filmische Artefakte jeder Art. In Sammlerkreisen galt er als höhere Instanz.

Gemeinsame NormdateiFilmportalWikipedia

Über den Bestand

Aus der Privatsammlung Lamprecht wurde 1962 mit dem Ankauf durch den Senat von Berlin der wesentliche Grundstock des eingetragenen Vereins Deutsche Kinemathek gebildet (1971 Umwandlung in Stiftung Deutsche Kinemathek). Sie dient noch heute wissenschaftlichen Zwecken. 1976 und 1977 erwarb die Kinemathek Lamprechts eigentlichen Nachlass. Das Gutachten dazu hatte der Filmarchivar Hans Barkhausen verfasst – es ist ebenso Teil des Bestandes wie andere Papiere rund um diese Ankäufe. Zu den meisten Filmen Lamprechts existieren Materialsammlungen, darunter Drehpläne und Presseclippings, mitunter Arbeitsverträge, Stichworte und eigenhändige Erinnerungsstützen. Eine zentrale Quelle der filmhistorischen Forschung stellt Lamprechts »Tageskalender« dar, er beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg und zeigt die intensive und breite Verwobenheit des Chronisten mit der Filmwelt in und außerhalb von Berlin. Eine besondere Beziehung verband ihn mit Lotte Eisner und Henri Langlois, zwei wichtigen Repräsentanten der Cinémathèque Française. Nicht zuletzt Bestandslisten zu Lamprechts Film- und Kino-Fachbibliothek, seinen Filmfotos, den technischen Geräten wie zu seinen Sammlungen an Normal- und Schmalfilmen bieten einen fundierten Einblick in das Leben eines sozialkritischen Filmregisseurs und idealistischen Filmsammlers, der im 20. Jahrhundert in vier Gesellschaftssystemen aktiv war. (Text: Rolf Aurich)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Film, Fotografie, Handzeichnung, Kleinobjekt, Literatur, Schriftgut, Tonträger
Umfang
circa 4.6 Regalmeter
Signatur
198306
ZitierweiseSammlung Gerhard Lamprecht und Gerhard-Lamprecht-Archiv, Deutsche Kinemathek

Weiter recherchieren

In der Deutschen Kinemathek

  • Schriftgutarchiv: Tonbandinterviews, die Gerhard Lamprecht mit Zeitgenossen führte
  • Audiovisuelles Erbe Film: der überwiegende Teil von Lamprechts Filmschaffen liegt vor

In anderen Institutionen

  • Korrespondenz mit dem Filmsammler Rudolf Leutner, Filmarchiv Austria, Wien
  • Akten zur Kinemathek Lamprecht, Akademie der Künste, Berlin
  • Akten zum Ankauf des Gerhard-Lamprecht-Filmarchivs, Landesarchiv Berlin