Franz Schroedter

Weitere Namen: Schroedter, Franz Friedrich Herbert (Geburtsname)

Filmarchitekt, Regisseur

* in Berlin

in Hamburg

Franz Schroedter durchlief eine architektonische Ausbildung, bevor er 1919 zum Film kam. Seine Entwürfe sind von der Neuen Sachlichkeit geprägt. In den 1930er-Jahren konstruierte er mehrere Tonfilmateliers, 1940 wurde er Technischer Direktor der Tobis. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst wieder als Filmarchitekt und wurde dann für das Volkswagen-Werk tätig, entwarf Messestände und drehte mehrere Industriefilme.

WikipediaGemeinsame NormdateiFilmportal

Über den Bestand

Schroedters 1969 von seiner Frau, Schauspielerin Esther Carena, gekaufter Nachlass umfasst rund 1000 Zeichnungen. Er wurde 1999 durch eine Schenkung von Schroedters Mitarbeiterin Dörte Harms erweitert mit Dokumenten, Fotos, Geschäftsunterlagen und Werbematerial sowie Filmkopien. Verträge und Zeugnisse dokumentieren Schroedters Ausbildung an einer Handwerkerschule sowie Lehre und Tätigkeit in verschiedenen Architekturbüros. Anhand von Skizzen und Zeichnungen, souverän mit Bleistift, Kreide oder Kohle ausgeführt, ist die Genese vieler Szenenbilder nachzuvollziehen. Die Entwürfe für Carl Froelichs ›Die Nacht gehört uns‹ (D 1929) und Hans Steinhoffs ›Angst. Die schwache Stunde einer Frau‹ (D 1928) sind von der Bauhaus-Moderne inspiriert. Für Froelich gestaltete Schroedter über 30 Filme und übernahm 1930 auch den Bau des FroelichTonfilmateliers in Berlin-Tempelhof (im Krieg zerstört). Zu seinen Studiobauten liegen Entwürfe, Baupläne sowie Presseartikel vor. Aus Schroedters Zeit als Tobis-Direktor stammt eine Zeichenfolge zum NS-Propagandafilm ›Ohm Krüger‹ (D 1941), bei der die Protagonisten - wie in einem Storyboard - eingezeichnet sind. Auch zu den von ihm ausgestatteten Nachkriegsproduktionen ›Die Sünderin‹ von Willi Forst und ›Der Verlorene‹ von Peter Lorre (beide BRD 1951) liegen Entwürfe vor. Umfangreich ist der Bestand zur Produktionsfirma Franz Schroedter-Studio KG und seiner Tätigkeit für VW. (Text: Kristina Jaspers)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Film, Fotografie, Handzeichnung, Kleinobjekt, Schriftgut, Tonträger
Umfang
circa 1.3 Regalmeter
Signatur
198038
ZitierweiseFranz-Schroedter-Archiv, Deutsche Kinemathek

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In der Deutschen Kinemathek

  • Vera Thomas: Franz Schroedter, In: Kristina Jaspers, Peter Mänz, Nils Warnecke (Hg.): „Bewegte Räume. Production Design + Film“, Filmmuseum Berlin 2005, S. 75.