
Curt Siodmak
Weitere Namen: Siodmak, Kurt (Geburtsname); Baron, Curt; Siodmak, Curtis
Drehbuchautor, Regisseur, Schriftsteller
* in Dresden
† in Three Rivers (Kalifornien)
Der aus einer jüdischen Familie stammende Siodmak veröffentlichte bereits während seines Studiums erste Erzählungen in der von seinem Bruder Robert 1924 mitbegründeten Illustrierten ›Das Magazin‹. Nach ersten Filmerfolgen in Deutschland, darunter ›Menschen am Sonntag‹ (1930), floh er 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die Schweiz, dann nach England und schließlich 1937 in die USA, wo er sich zum Horror- und Fantasyspezialisten entwickelte.
Über den Bestand
Das Schriftgut in diesem umfangreichen Nachlass umfasst zahlreiche Recherchematerialien zur angewandten Physik, die wohl als Vorbereitung von Science-Fiction-Werken zu verstehen sind und auf Siodmaks bekanntestes literarisches Werk verweisen: ›Donovan‘s Brain‹ wurde 1942 veröffentlicht und gut zehn Jahre später von Felix E. Feist unter demselben Titel verfilmt. Eine Materialsammlung zu Dreharbeiten weist darauf hin, dass eigentlich der Autor für die Regie vorgesehen war.
Im übrigen Schriftgut findet sich weiteres Material zu Siodmaks literarischen Stoffen, Theaterstücken und einigen Hörspielen, während etwa Unterlagen zum 1930 erschienenen Fortsetzungsroman ›F.P. 1 antwortet nicht‹, den Karl Hartl 1932 für die Ufa inszenierte, rar sind. Überlieferte Briefe legen Zeugnis von Siodmaks Verbindungen zu Georg Kreisler, Charlton Heston (den er versuchte, von Kriegsverherrlichung abzubringen), Albert Broccoli oder Hans-Christoph Blumenberg (der 1980 die Erinnerungen Robert Siodmaks herausgegeben hat) ab.
Ausschnitte seiner Privatbibliothek, die sich aus filmhistorischen Werken, Pulp-Magazinen und einigen Erstausgaben zusammensetzen, weisen oftmals persönliche Bezüge auf – entweder hat Siodmak daran als Autor mitgearbeitet oder es wurde über ihn geschrieben. Einige wenige Werke enthalten persönliche Notizen oder Widmungen.
Herzstück des Nachlasses, der ab 1989 von Siodmak selbst in mehreren Teillieferungen als Kauf, Schenkung und Depositum in die Kinemathek kam, sind allerdings die vielen hundert Drehbücher, Outlines, Exposés, Filmerzählungen und Synopsen zu realisierten und unrealisierten Filmen. (Text: Tarek Strauch)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Fotografie, Kleinobjekt, Literatur, Schriftgut, Tonträger
Umfang
circa 4.9 Regalmeter
Signatur
198912
ZitierweiseCurt-Siodmak-Archiv, Deutsche Kinemathek