
›Lina Braake oder die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat‹, BRD 1975, Regie: Bernhard Sinkel
Quelle: Deutsche Kinemathek
Film des Monats
2025
-
August
›Die Entfernung zwischen dir und mir und ihr‹, DDR 1988, Regie: Michael Kann
Verleihformate: DCP, DVD, 35mm
Zum Abschluss der digitalen Restaurierung (DEFA-Stiftung)© DEFA-Stiftung/Wolfgang Ebert
Sommer im Prenzlauer Berg: Die junge Journalistin Marga (Kirsten Block) springt für einen Kollegen ein und interviewt die aufstrebende Sängerin Anna (Silvia Rieger) und deren Ex-Partner Robert (Jörg Simonides). Damit beginnt eine turbulente Dreiecksgeschichte, die das Lebensgefühl einer Künstlergeneration auf der Suche einfängt. Der Film überzeugt durch seine unkonventionelle Inszenierung und pointierte Dialoge (Drehbuch: Stefan Kolditz), die u. a. auf Ingmar Bergmans ›Szenen einer Ehe‹ und Konrad Wolfs ›Solo Sunny‹ verweisen.
Für alle drei Darsteller*innen war es die erste Hauptrolle – besonders der gebürtigen Chemnitzerin Kirsten Block gelang danac eine größere Filmkarriere. Die Dreharbeiten fanden vom 5. Mai bis 29. Juli 1987 im Prenzlauer Berg statt. Die Uraufführung war am 27. Mai 1988 zum »Kinosommer 88« im Kulturhaus 7 in Suhl. Auf dem 5. Nationalen Spielfilmfestival der DDR 1988 wurde Jörg Simonides als Bester Nachwuchsdarsteller geehrt, Stefan Kolditz erhielt den Preis für das Beste Drehbuch. Beim 10. Max-Ophüls-Festival 1989 in Saarbrücken gewann der Film zudem einen Förderpreis.
Seit Mai 2025 ist ›Die Entfernung zwischen dir und mir und ihr‹ in einer digitalen Restaurierung der DEFA-Stiftung als DCP im Filmverleih der Deutschen Kinemathek verfügbar.
Weitere Infos → filmverleih [at] deutsche-kinemathek.de (filmverleih[at]deutsche-kinemathek[dot]de) -
Juli
›Lina Braake oder die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat‹, BRD 1975, Regie: Bernhard Sinkel
Verleihformate: DCP und Blu-ray
Zum Kinostart vor 50 Jahren (11.7.1975)Quelle: Deutsche Kinemathek
München 1975: Wir sehen alte Mietshäuser und Hinterhöfe, in denen Garagen und Werkstätten eine Heimat finden, VW Käfer auf den Straßen. Bernhard Sinkels erster Kinofilm, der im Juli zu Sonderkonditionen gebucht werden kann, nimmt uns – aus heutiger Sicht – mit auf eine kleine Zeitreise. Das Stadtbild von damals hat sich zwar verändert, die gesellschaftlichen Probleme sind die gleichen geblieben: Verdrängung, (Alters-)Armut, Zuwanderung und Integration.
In dieser warmherzigen Komödie spielt Lina Carstens die 81-jährige Lina Braake, die trotz Wohnrecht auf Lebenszeit von der Bank aus ihrer Mietswohnung geworfen wird und im Altersheim landet. Wir verfolgen ihren Weg von der »hilflosen alten Frau« hin zu einer anarchistischen Wende im Kampf gegen die Bank – bis zum vermeintlichen Happy End im Sehnsuchtsland (nicht nur) der Deutschen: Italien. Zu sehen ist auch Fritz Rasp in seiner letzten Paraderolle als liebenswürdig verschlagener Hochstapler.
Die Komödie wurde 1975 als Bester Spielfilm mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet, erhielt den INTERFILM-Preis auf der Berlinale und 1976 den Ernst-Lubitsch-Preis.
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Juni
›Tally Brown, New York‹, BRD 1978, Regie: Rosa von Praunheim
Verleihformat: DCP
Zum Jahrestag (28.6.1969) des Stonewall-Aufstands in der Christopher StreetQuelle: Deutsche Kinemathek
Unser Film des Monats führt in das queere New York der 1970er-Jahre. Rosa von Praunheim porträtiert die Underground-Ikone Tally Brown, die Lieder von David Bowie, Mick Jagger und Kurt Weill mit melancholischer Inbrunst interpretiert. Zu ihren Freund*innen und Gästen zählen Stars der Transszene wie Holly Woodlawn und Divine.
Intime Nahaufnahmen wechseln sich ab mit Kamerafahrten durch die abendliche Metropole – vorbei an Pornokinos, Imbissständen, Geschäftsleuten und gesellschaftlichen Außenseiter*innen. ›The Village Voice‹ urteilte nach der dortigen Premiere: einer der besten Dokumentarfilme über New York.
›Tally Brown, New York‹ ist im Juni zu Sonderkonditionen buchbar – zum Jahrestag des Stonewall-Aufstands. Seither wird dieser Tag an vielen Orten der Welt mit Feiern und Demonstrationen für die Rechte der LGBTQ+ Community begangen.
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Mai
›Meine Mutter, ein Krieg und ich‹, D 2014, Regie: Tamara Trampe, Johann Feindt
Verleihformat: DCP
Zum 80. Jahrestag des KriegsendesQuelle: Deutsche Kinemathek
Tamara Trampe, Jahrgang 1942, wird im Kriegswinter nahe der Frontlinie auf offenem Feld bei Woronesch geboren. Ihre ukrainische Mutter ist Krankenschwester in der Roten Armee, über den Vater – ein Offizier – wird nie gesprochen. Tamara Trampe hat viele Fragen, aber kaum Antworten. Gemeinsam mit ihrem Regie-Partner Johann Feindt und einer Kamera begibt sie sich auf Spurensuche und reist nach Russland und in die Ukraine.
In Gesprächen mit Verwandten und drei Kriegsveteraninnen gelingt ihr nicht nur ein eindrucksvolles weibliches Generationenporträt, sondern auch ein mahnender Beleg dafür, wie Kriegstraumata sich in Familien einschreiben und über Generationen hinweg nachwirken.
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April
›Tilman Riemenschneider‹, DDR 1958, Regie: Helmut Spieß
Verleihformate: DCP, DVD
Zum 500. Jahrestag des Bauernkriegs© DEFA-Stiftung, Hannes Schneider
Im Frühjahr 2025 jährt sich die zentrale Phase des Bauernkriegs zum 500. Mal. Passend dazu wird die DEFA-Produktion ›Tilman Riemenschneider‹ als Film des Monats mit Sonderkonditionen angeboten – nun auch in digitaler Fassung als DCP.
Der renommierte Würzburger Bildschnitzer Tilman Riemenschneider (Emil Stöhr) ist nicht nur ein angesehener Künstler, sondern auch Ratsherr und pflegt eine enge Freundschaft zum Fürstbischof Konrad von Thüngen (Gerd Michael Henneberg). Doch als Riemenschneider 1525 Partei für die aufbegehrenden Bauern ergreift, wendet sich das Blatt.
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März
›Liebe das Leben, lebe das Lieben‹, BRD 1977, Regie: Lutz Eisholz
Verleihformate: DCP, 16mm
Zum 20. Todestag von Brigitte MiraQuelle: Deutsche Kinemathek
In einem alten Berliner Mietshaus versuchen die Bewohner, das Motto »Liebe das Leben, lebe das Lieben« in die Tat umzusetzen. Brigitte Mira beeindruckt als Hauswartfrau, die nach einem Schicksalsschlag ihre Freude am Leben wiederfindet.
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