2. »Fernsehsalon« mit Julia von Heinz
Pressemitteilung, 8.2.22
Pressemitteilung, 8.2.22
Julia von Heinz: »Für mich ist das nichts, mich auf ein Genre festzulegen.« Die mehrfach ausgezeichnete, sehr vielseitige Regisseurin und Drehbuchautorin im Gespräch mit Klaudia Wick beim zweiten ›Fernsehsalon‹ der Deutschen Kinemathek.
Ausstrahlung der einstündigen Sendung online ab 11. Februar auf www.deutsche-kinemathek.de/fernsehsalon (inkl. barrierefreie Fassung für Blinde und Sehbehinderte) und auf www.rbbkultur.de sowie am 11. Februar linear um 20:15 Uhr beim Sender Alex Berlin und anschließend in der dortigen Mediathek.
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Liebe Medienvertreter*innen,
mit Regisseurin und Drehbuchautorin Julia von Heinz (›Eldorado KaDeWe‹), war am 1. Februar ein weiterer spannender Gesprächsgast im ›Fernsehsalon‹, dem neuen Format der Deutschen Kinemathek, Berlin. Selbstkritisch, entwaffnend offen und ehrlich zeigte sich die 45-Jährige im einstündigen Gespräch mit Klaudia Wick vor kleinem Publikum.
Immer wieder verblüffte Julia von Heinz mit ihrer Vielseitigkeit, ob jüngst mit der Miniserie ›Eldorado KaDeWe‹, der Verfilmung des Hape Kerkeling-Bestsellers ›Ich bin dann mal weg‹, der Missbrauchsgeschichte im ›Tatort – Für immer und dich‹, dem Dokumentarfilm ›Standesgemäß‹ über den Alltag adeliger Singlefrauen, dem Kinofilm ›Hanni & Nanni 2‹, dem Historienfilm ›Katharina Luther‹, dem Jugenddrama ›Was am Ende zählt‹ oder der Antifa-Milieustudie ›Und morgen die ganze Welt‹. Von Heinz im »Fernsehsalon«: »Für mich ist das nichts, mich auf ein Genre festzulegen.« Ihre Anspannung während der Vorbereitung eines Projektes und der Dreharbeiten empfindet sie als belebend: »Ich merke, ich bin dann gut und funktioniere dann am besten, wenn ich in einer leichten, permanenten Überforderung bin.« Und das ganz gleich, um welchen Film es sich handelt: »Auch Auftragsproduktionen werden mit viel Liebe gemacht, es steckt viel Arbeit drin.«
Im Gespräch mit Klaudia Wick machte die Filmemacherin keinen Hehl aus ihrem persönlichen Tief nach den vielen harten Kritiken über ihre Inszenierung des Publikumsmagneten ›Ich bin dann mal weg‹. »Sie haben mich auch deshalb schmerzhaft erreicht, weil ich ihnen zwischen den Zeilen Recht gegeben habe. Ja, vielleicht hätte ich die eine oder andere Szene besser drehen können.« Nach »diesem innerlich empfundenen Desaster« habe sie kurz überlegt, als Regisseurin aufzuhören. Doch eine Kämpfernatur wie Julia von Heinz, die bei Film-Ikone Rosa von Praunheim lernte, der an dem Abend in der Kinemathek auch anwesend war, gibt nicht auf. Es folgten zwei beeindruckende Fernsehfilme und das für sie besonders persönliche Projekt, das politische radikal erzählte Kinodrama ›Und morgen die ganze Welt‹.
Auch mit ihrer sechsteiligen Fernsehserie ›Eldorado KaDeWe‹ habe sie sich nicht nur Freunde gemacht, erzählte von Heinz. Sie sei von vielen Seiten extrem angefeindet worden; pornografische Szenen seien ihr vorgeworfen worden und auch das Einweben von modernen Elementen aus dem heutigen Berlin in das Epos, das in den 20er Jahren spielt, habe ihr Kritik eingebracht. Dabei wollte sie alles andere als »aufrauen und spalten«: »Ich habe die diverse Kultur, die es in den 20er Jahren gab, wiedergeben und die Gesellschaft so darstellen wollen, wie sie tatsächlich war und – ich wollte mehr Fernsehen für mehr Menschen machen.«
»Die Sichtbarkeit von Frauen erhöhen«, »Nebenrollen paritätisch besetzen«, »Geschichten auch anders erzählen«, »nicht klassische Drehbücher erzählen«, »die Realität ist divers und gehört so ins Kino und ins Fernsehen«: Im »Fernsehsalon« machte von Heinz, die auch als Hauptamtliche Professorin Abteilung Kino- und Fernsehfilm an der HFF München lehrt, einmal mehr deutlich, was ihrem Anliegen und ihrem Selbstverständnis als Filmemacherin entspricht.
Viermal im Jahr nimmt der ›Fernsehsalon‹ im Gespräch mit einer interessanten Persönlichkeit aus der Branche den Programmauftrag des Fernsehens in den Blick. Angenommen wird, dass alle, die Fernsehen machen, auch einen Auftrag haben, der im Grundgesetz verankert oder an die Sendelizenz gebunden oder selbst gewählt ist. Die konkreten Projekte des jeweiligen Gastes und die oft komplexen Bedingungen, unter denen die Arbeit entsteht, sollen diskutiert werden. Die Gespräche finden in einer Lounge-Atmosphäre vor kleinem Publikum in der Kinemathek statt. Sie werden vom Berliner Communitysender Alex Berlin aufgezeichnet, dort linear ausgestrahlt und sind online auf der Website der Kinemathek und auf anderen Plattformen zu sehen. Kooperationspartner sind RBB, ZDF, RTL und UFA.
Den Auftakt des neuen Formats machte im Dezember letzten Jahres die Schauspielerin, Satirikerin und Entertainerin Maren Kroymann. Gast des dritten ›Fernsehsalons‹ im April wird die Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali sein. Die Moderation hat wieder Klaudia Wick. Zu dieser Veranstaltung laden wir gesondert ein.
Über Ihr Interesse, sowie Ankündigungen und Besprechungen des zweiten ›Fernsehsalons‹ würden wir uns freuen.
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