Film Restored 2024: »Community«
Pressemitteilung
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10785 Berlin
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Die neunte Ausgabe von Film Restored widmet sich dem Thema »Community«. Die gemeinschaftliche Erfahrung beim Filmemachen, bei der Filmarchivierung und -restaurierung sowie dem Filmeschauen steht dabei ebenso im Fokus wie die unterschiedlichen Geschichten, die das Kino über Gemeinschaft erzählt.
Die Macht des kollektiven Filmemachens
Film ist selten das Werk einer einzelnen Person. Das Kollektive beginnt im Produktionsprozess und findet in der gemeinschaftlichen Wahrnehmung, bestenfalls im Kino, seinen Abschluss. Filmemachen diente Gemeinschaften früh auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Dass Filmkollektive marginalisierten Communitys zu mehr Sichtbarkeit verhelfen, zeigt die Produktionsgruppe Sorbischer Film der DEFA: Sie konnte fast vierzig Filme zur kleinsten slawischen Ethnie Europas realisieren. Weg vom künstlerischen Anspruch und hin zu politischem Empowerment führt ›We’re Alive‹ (USA 1974, R: Michie Gleason, Kathy Levitt, Christine Mohanna Lesiak), der im Rahmen eines Workshops an der University of California in Zusammenarbeit mit Insassinnen eines Frauengefängnisses entstand. Die Kamera als Verbündete von Communitys im Kampf um gerechtere Arbeits- und Lebensbedingungen zeigt sich auch in den restaurierten und digitalisierten Dokumentarfilmen ›Torre Bela‹ ( LI, PT, BRD 1977, R: Thomas Harlan) und ›Lousy Little Sixpence‹ (AU 1983, R: Alec Morgan).
Filmerbe heißt Community
Der Community-Aspekt von Archiven darf in der diesjährigen Festivalausgabe nicht fehlen. Als Beispiel für Miteinander, Austausch und Wissenstransfer dient der Werkstattbericht zur Restaurierungsarbeit von ›Ballade aux sources‹ (FR 1965, R: Med Hondo, Bernard Nantet). Der Film ist das fast vergessene Debüt des mauretanischen Regisseurs Med Hondo, der zu den Wegbereitern des afrikanischen Kinos zählt. Die Rolle und Verantwortung von Archiven gegenüber marginalisierten Communitys sind Thema einer Podiumsrunde zum queeren Filmerbe.
Geschichten von Miteinander, Widerständen und Solidarität
Das Festival bringt facettenreiche Geschichten über Kollektive ins Kino. Der indische Spielfilm ›Manthan‹ (IN 1976, R: Shyam Benegal) erzählt bildgewaltig und einfühlsam von den Widerständen bei der Gründung einer Molkereigenossenschaft. In Doris Dörries und Wolfgang Berndts Debüt ›Ob’s stürmt oder schneit‹ (BRD 1977) gelingt den Regisseur*innen ein berührendes Porträt der Kinobetreiberin Maria Stadler in der bayerischen Provinz. Ein Höhepunkt ist die deutsche Restaurierungspremiere des viragierten Stummfilms ›The Red Mark‹ (USA 1928, R: James Cruze), eine dramatische Liebesgeschichte auf einer Gefangeneninsel. Der Film wird als 35-mm-Projektion mit Live-Klavierbegleitung gezeigt. Zum Abschluss ist die 4K-Restaurierung von ›I Know Where I’m Going!‹ (UK 1945) des Regieduos Powell und Pressburger zu erleben. In der Komödie strandet die junge Städterin Joan Webster auf der abgelegenen schottischen Isle of Mull und gerät in eine ländliche Gemeinschaft, die von Aberglauben und der rauen Natur geprägt ist.
Kinopreis-Preisverleihung im Rahmen des Festivals
Der Kinopreis des Kinematheksverundes feiert sein 25. Jubiläum
Zum 25. Mal werden dieses Jahr kommunale Kinos und filmkulturelle Initiativen mit dem Kinopreis des Kinematheksverbundes ausgezeichnet. Im Vorfeld der feierlichen Verleihung werden Filme gezeigt, die für kommunale Kinos von besonderem Interesse sind. »Community« steckt dabei buchstäblich bereits im Begriff des »Kommunalen«. Bis heute sind die kommunalen Kinos nicht nur von einer Verankerung in ihrer Ortsgemeinschaft geprägt, sondern auch von einer Verbundenheit ihrer Kinobesucher*innen. Das Rahmenprogramm des Kinopreises bietet die Möglichkeit, darüber nachzudenken, wie der Community-Gedanke in der Kinolandschaft gestärkt werden kann.
Akkreditierungen für das Festival:
Die Akkreditierungen sind kostenlos und bis zum 11. Oktober unter registration_fr [at] deutsche-kinemathek.de (registration_fr[at]deutsche-kinemathek[dot]de) möglich. Mit der Akkreditierung haben Sie freien Zugang zu allen Fachveranstaltungen und dem gesamten Filmprogramm.
Kinobesuch ohne Akkreditierung Auch ohne Akkreditierung ist der Besuch des Filmprogramms möglich. Tickets sind an der Abendkasse des Kinos Arsenal erhältlich oder können per kasse [at] arsenal-berlin.de (kasse[at]arsenal-berlin[dot]de) vorbestellt werden.
Festival online
Vorträge und Podiumsgespräche stehen nach dem Festival auf deutsche-kinemathek.de/filmrestored zur Verfügung.
Selects – Das Streaming der Deutschen Kinemathek
Ergänzend zum Festival widmet sich das kostenlose Streamingangebot in Ausgabe #10 vom 14.10.24 bis 31.1.25 dem Thema Community.
Veranstaltungsort
Kino Arsenal, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Programm
Mittwoch, 23.10.
19:00
ERÖFFNUNG
Begrüßung
Rainer Rother (Deutsche Kinemathek)
FILM
Provokant und amüsant – Die Hamburger Filmmacher Cooperative
›Der warme Punkt‹, BRD 1968, Regie: Thomas Struck, 20 min
›Jüm-Jüm‹, BRD 1968, Regie: Werner Nekes, Dore O., 10 min
›Na und …?‹, BRD 1967, Regie: Marquard Bohm, Helmut Herbst, 32 min
›Klammer auf, Klammer zu‹, BRD 1966, Hellmuth Costard, 22 min
Gast: Thomas Struck (Filmemacher)
Donnerstag, 24.10.
10:00
VORTRAG
The politics of “us”: In film history and archives
Elisa Jochum (Deutsche Kinemathek)
In englischer Sprache
10:45
VORTRAG UND FILM
UCLA Women’s Film Workshop and the prison system
Jillian Borders (UCLA Film & Television Archive)
In englischer Sprache
FILM
›We're Alive‹
USA 1974, Regie: Michie Gleason, Kathy Levitt, Christine Mohanna Lesiak, DCP, 49 min
Regie: Michie Gleason, Kathy Levitt, Christine Mohanna Lesiak
12:30
FILM
Collective Resistance
›Mayday‹
USA 1970, Regie: Filmkollektiv May First Media (mit Nick Doob, Josh Morton u.a.), DCP, 22 min
Einführung: Brian Meacham (Yale Film Archive)
In englischer Sprache
›La causa‹
MX 1974, Regie: Arturo Ripstein, DCP, 30 min
14:30
VORTRAG UND FILM
The beginnings of the Prague amateur film club and 9,5mm film technology (1930s)
Daria Chernyak, Jiří Horníček (Národní filmový archiv, Prag)
In englischer Sprache
FILM
›Hastrman‹
CZ 1937, Regie: Vlastimil Nezkusil, DCP, 5 min
›Únos‹
CZ um 1947, Regie: Milada Cmíralová, DCP, 8 min
15:30
VORTRAG UND FILM
Serbska filmowa skupina: Die DEFA-Produktionsgruppe Sorbischer Film
Andy Räder (Universität Greifswald)
In deutscher Sprache
FILM
›Unruhe‹/›Wopyt‹
DDR 1984, Regie: Toni Bruk, DCP, 19 min
17:00
FILM
›Zwickel auf Bizyckel‹
D 1970/1997, Regie: Reinhard Kahn, Michel Leiner, Jeanine Meerapfel, Ingeborg Nödinger, Ralf Scheimeister, Pavel Schnabel, Klaus Werner, Marion Zemann, DCP, 85 min
Einführung: Thomas Worschech (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum)
19:30
FILM
›The Red Mark‹
USA 1928, Regie: James Cruze, 35 mm, 80 min
Am Klavier: Richard Siedhoff
Einführung: Robert Byrne (San Francisco Silent Film Festival)
In englischer Sprache
21:30
FILM
›Mano destra‹
CH 1986, Cléo Uebelmann, DCP, 50 min
Einführung zum Frauenkino Xenia – Zürcher Filmkollektiv und anschließendes Filmgespräch mit Doris Senn, Cléo Uebelmann und Seraina Winzeler
In deutscher Sprache
Freitag, 25.10.
10:00
WERKSTATTBERICHT UND FILM
Towards the retrieval and restoration of ›Ballade aux sources‹: A collaborative approach
Clément Lafite (Università degli Studi di Udine), Alessandro Russo (Università degli Studi di Padua), Annabelle Aventurin (Filmarchivarin und -kuratorin)
In englischer Sprache
›Ballade aux sources‹
FR 1965, Regie: Med Hondo, Bernard Nantet, DCP, 33 min
11:30
WERKSTATTBERICHT UND FILM
Die Restaurierung von ›Torre Bela‹
Stefan Drößler (Filmmuseum München)
In deutscher Sprache
›Torre Bela‹
LI, PT, BRD 1977, Regie: Thomas Harlan, DCP, 111 min
14:30
FILM
›Lousy Little Sixpence‹
AU 1983, Regie: Alec Morgan, DCP, 55 min
Einführung (Video): Elena Guest (National Film and Sound Archive of Australia), Alec Morgan (Regisseur)
In englischer Sprache
16:00
PODIUMSGESPRÄCH
Archiving queer – Queering archives
Björn Koll (Queere Kulturstiftung), Birgit Bosold (Schwules Museum) und ein*e Archivnutzer*in
Moderation: Daniel Meiller (Deutsche Kinemathek)
In deutscher Sprache
18:00
FILM/SCREENING
›Taxi zum Klo‹
BRD 1980, Regie: Frank Ripploh, DCP, 95 min
Einführung: Björn Koll (Queere Kulturstiftung)
In deutscher Sprache
20:00
FILM
›Manthan‹
IN 1976, Regie: Shyam Benegal, DCP, 134 min
Einführung (Video): Shivendra Singh Dungarpur (Film Heritage Foundation)
In englischer Sprache
Rahmenprogramm für die Verleihung des Kinopreises des Kinematheksverbundes:
Samstag, 26.10.
10:00
VORTRAG
Jewish film heritage
Lea Wohl von Haselberg (Medienwissenschaftlerin und Kuratorin), Johannes Praetorius-Rhein (Filmwissenschaftler und Soziologe)
In deutscher Sprache
11:15
FILM
›Zeugin aus der Hölle‹
BRD, JUG 1967, Regie: Živorad Mitrović, DCP, 83 min
Einführung: Johannes Praetorius-Rhein (Filmwissenschaftler und Soziologe)
In deutscher Sprache
14:00
FILM
›Hamida‹
DDR, TN 1966, Regie: Jean Michaud-Mailland, DCP, 79 min
Einführung: Philip Zengel (DEFA-Stiftung)
In deutscher Sprache
15:45
PODIUMSGESPRÄCH
Hands on – Aufbau und Entwicklung von alternativen Communitys
Audrey Biasucci (Filmgruppe Zelluloid 42), Patrick Holzapfel (Jugend ohne Film), N.N. (Cinema of Commoning)
Moderation: Diana Kluge (Deutsche Kinemathek)
In deutscher Sprache
17:00
FILM
›Ob’s stürmt oder schneit‹
BRD 1977, Regie: Wolfgang Berndt, Doris Dörrie, DCP, 83 min
Einführung: Markus Ruff (Arsenal – Institut für Film und Videokunst e. V.)
In deutscher Sprache
20:00
25 Jahre Kinopreis des Kinematheksverbundes
Feierliche Preisvergabe
21:00
Empfang und Party
Mit: DJ Baris Cengiz
Kino Arsenal, Foyer
Sonntag, 27.10.
11:00
FILM
›Die vier Gesellen‹
D 1938, Regie: Carl Froelich, DCP, 96 min
Einführung: Annika Haupts (Deutsche Kinemathek)
In deutscher Sprache
14:00
FILM
›Der dritte Mann‹
UK, USA 1949, Regie: Carol Reed, DCP, 105 min
Einführung: Rainer Rother (Deutsche Kinemathek)
In deutscher Sprache
16:30
FILM
›Was tun Pina Bausch und ihre Tänzer in Wuppertal?‹
BRD 1983, Regie: Klaus Wildenhahn, DCP, 115 min
Einführung: Anke Hahn (Deutsche Kinemathek)
In deutscher Sprache
19:00
FILM
›I Know Where I’m Going!‹
UK 1945, Regie: Michael Powell, Emeric Pressburger, DCP, 91 min
Einführung: Robin Baker (British Film Institute)
In englischer Sprache
Die Deutsche Kinemathek wird gefördert von
der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Der Kinopreis
ist eine Veranstaltung der Deutschen Kinemathek für den Kinematheksverbund und wird mit Sondermitteln von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt.
In Kooperation mit
Arsenal – Institut für Film- und Videokunst e. V.
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Medienpartner
Berliner Filmfestivals, Indiekino + Cinematic Berlin, taz
Konzept und Programm
Anke Hahn, Elisa Jochum, Diana Kluge, Rainer Rother
Festivalkoordination
Ricardo Brunn, Anke Hahn