2023: 60 Jahre Kinemathek – Halbzeit und Ausblick
Pressemitteilung
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Deutsche Kinemathek
Museum für Film und Fernsehen
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Pressekontakt
presse@deutsche-kinemathek.de
Im ihrem Jubiläumsjahr feiert die Deutsche Kinemathek nicht etwa bisherige Leistungen im Rückblick, sondern stellt sich den kommenden Herausforderungen mit verschiedenen neuen Formaten und mit der Perspektive auf eine Zukunft, in der sich die Kunst des Bewegtbildes weiter verändern wird.
ArchiVistas – (Spurensuche und Perspektiven)
Die Deutsche Kinemathek nimmt anlässlich ihres 60-jährigen Jubiläums 2023 im Vorhaben »ArchiVistas« unterschiedliche Perspektiven ein, um in die Geschichte und in die Zukunft audiovisueller Medien zu blicken – aus der Sicht der Expert*innen der Archive und Sammlungen und aus der Sicht eines Kaleidoskops externer Stimmen.
Die Ergebnisse dieser Spurensuche und Perspektiven werden regelmäßig in Beiträgen des Online-Magazins »Insights« und in der monatlichen Filmreihe »Filmspotting« präsentiert sowie in der im Oktober eröffnenden multimedialen Intervention »ArchiVistas« .
Mitarbeiter*innen der Kinemathek wählen Filme und Bestände aus den Sammlungen aus und kontextualisieren sie aus ihrer Perspektive. »ArchiVistas« versammelt hier individuelle, variantenreiche Stellungnahmen zu den Sammlungen der Deutschen Kinemathek.
Während die Mitarbeiter*innen das Augenmerk von innen auf den sehr umfangreichen und wertvollen Bestand lenken, soll ein externer Blick auf zukünftige Entwicklungen des Bewegtbildes und damit verbundener Perspektiven für Sammlung und Präsentation genommen werden. Bei der kritischen und kreativen Beantwortung findet ein Tableau aus diversen Stimmen Gehör – Befragte sind u.a. Mo Asumang, Fatih Akin, Julian Rosefeldt sowie Schüler*innen und Student*innen. Die multimedialen Ergebnisse werden ab dem 4. Oktober im Museum für Film und Fernsehen präsentiert.
Digitale Angebote
In dieser Transformationsphase wird die Deutsche Kinemathek zunächst neue digitale Präsentationsformen freischalten. Das »Personenarchiv« wird erstmalig online eine Übersicht über die knapp 600 Bestände des Archivs bieten, welches über die künstlerischen Vor- und Nachlässe von Film- und Fernsehschaffenden informiert. Etwa 60 davon – darunter die Bestände zu Rosa von Praunheim, Helke Sander, Georg Stefan Troller, Monika Bauert, Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Bernd Eichinger sowie Brigitte Mira und viele mehr - werden mit einem Überblick über den jeweiligen Bestand, einer Bestandsliste, einer Kurzbiografie der Sammlungsbildner und ausgewählten Objekten detaillierter vorgestellt. Hiermit wird allen Interessierten, seien es Forschende oder Fans, ab der zweiten Jahreshälfte 2023 die Recherche oder auch das Stöbern in bislang weitgehend unbekannte Schätzen ermöglicht.
Das Online-Magazin »Insights« wird in den kommenden Monaten weiter in seiner Themenvielfalt ausgebaut und um neue Rubriken erweitert. Das von Mitarbeiter*innen der Kinemathek kuratierte und kostenfreie Streamingangebot »Selects« erscheint viermal im Jahr. Derzeit widmet sich das Format mit seiner 4. Ausgabe den »Female Perspectives« im Bewegtbild.
Ausstellungen
Im Zuge der Neupositionierung der Deutschen Kinemathek verstärken wir unsere Outreach-Aktivitäten. Zunächst mit der Weiterentwicklung der wandernden Ausstellungen. Aus der von der Deutschen Kinemathek und der Bundeskunsthalle konzipierten Schau »Kino der Moderne« wurde mit dem Deutschen Filminstitut und Filmmuseum in Frankfurt bereits die erweitere Ausstellung »Weimar Weiblich« eröffnet. Mitte Juni wandert die Werner-Herzog-Ausstellung, wiederum an den neuen Spielort angepasst, in das niederländische Filmmuseum EYE in Amsterdam. Gänzlich neu und speziell für den einzigartigen Ort Weltkulturerbe Völklinger Hütte entworfen, bereiten die beiden Häuser gemeinsam die Ausstellung ›Der deutsche Film‹ vor, die am 14. Oktober in Völklingen eröffnet wird. In ihr können, wie auch in anderen Fällen, neue Formen ausprobiert und neue Publikumsschichten erschlossen werden.
Filmerbe-Festival
Film Restored »Absence« , 25. bis 29. Oktober 2023
Die 8. Ausgabe des Festivals ist dem Thema Abwesenheit/Absence gewidmet.
Der Begriff Abwesenheit zeigt an, dass etwas faktisch oder in unserer Wahrnehmung fehlt. Das Kino ist geradezu prädestiniert für das Wechselspiel zwischen Anwesenheit und Abwesenheit, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Was die Leinwand offenbart, ist immer nur ein Ausschnitt dessen, was die Kamera nicht eingefangen hat. Dies lässt sich fortsetzen über das Material, das es nicht über den Schneidetisch in den Film schafft, bis hin zum Wechselspiel von Licht und Dunkel im Filmprojektor. Die 8. Ausgabe wird unterstützt von der Sunrise Foundation for Education and the Arts.
Geänderte Öffnungszeiten
Wie viele andere Kulturinstitutionen sieht sich die Deutsche Kinemathek vor die Notwendigkeit gestellt, ihre Ressourcen angesichts der deutlich gestiegenen Preise nicht nur für Energie optimal einzusetzen. Daher wird übergangsweise ein weiterer Schließtag eingeführt. Mit der Beendigung der sehr erfolgreichen Ausstellung zu Werner Herzog wird das Museum ab dem 15. Mai und befristet bis zum 25. September auch montags schließen. Ab dem 2. Oktober werden dann auch an Montagen die Ausstellungen wieder zugänglich sein.
Auf einen Blick
Sonderausstellungen
»Werner Herzog«, (25.8.22.-8.5. MFF, Berlin), ab 17.6., im EYE Filmmuseum, Amsterdam »Weimar Weiblich«, seit 29.3. im DFF, Frankfurt am Main
»Intervention ArchiVistas«, ab 4.10. im Museum für Film und Fernsehen, Berlin »Der Deutsche Film (AT)«, ab 15.10. im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Völklingen
Projekt »ArchiVistas. Spurensuche und Perspektiven«
(interne und externe Befragung) Verankert in der monatlichen Filmreihe »Filmspotting«, in Beitragen auf dem Online-Magazin »Insights« und in der finalen multimedialen »Intervention«
Reihe und Festival
Filmreihe »Filmspotting | Edition ArchiVistas«, jeden 1. Montag d. Monats, Kino Arsenal
Filmerbe-Festival »Film Restored: Absence «, 25.–29.10.
Digitale Beiträge
Seit 2022, Online-Magazin »Insights«
Seit 2022, Streaming-Angebot »Selects«
Sommer 2023 »Personenarchiv«
Winter 2023 weitere Bestände online
2023: Öffnungszeiten Museum für Film und Fernsehen
ab 15.5.-25.9: Mi bis So von 10 bis 18 Uhr, Mo und Di geschlossen
ab 2. 10.: Mi bis Mo, 10 bis 18 Uhr, Mo geschlossen
an den Feiertagen geöffnet
Pressegespräch, 11.5.2023
Die Deutsche Kinemathek wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Das Projekt »ArchiVistas« wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds (HKF).