10 Jahre Filmspotting: Edition ArchiVistas – ›Komm und Sieh‹ (›Idi i smotri‹), UdSSR 1985, Regie: Elem G. Klimov
Pressemitteilung, 9.2.23
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Pressemitteilung
In der zweiten Ausgabe von »Filmspotting/ArchiVistas« zeigen wir Elem G. Klimovs ›Komm und sieh‹, ein radikaler wie epischer Film über den Krieg, der mit seiner beklemmenden Bildsprache zutiefst beeindruckt.
1943 sind die deutschen Truppen in Weißrussland auf dem Rückzug und richten dabei verheerende Massaker an. In diesem Setting zeigt Regisseur Klimov den Weg des jungen Fljoras, der gemeinsam mit der ebenfalls jungen Glascha auf der Suche nach Anschluss an die Partisanen sein Dorf verlässt. Beide, noch Kinder, müssen die Grausamkeiten und Kriegsgräuel mit ansehen. Fljora, anfänglich noch abenteuerlustig und naiv kriegsbegeistert, altert in kürzester Zeit um Jahrzehnte und ist tief gezeichnet. Der Film basiert auf dem 1972 erschienen Buch »Die Erzählung von Chatyn« von Ales Adamowitsch, der das Drehbuch mitverfasste.
Warum dieser Film?
»Kriegsbilder können Aufnahmen aus der Wirklichkeit sein, aber auch erdachte Geschichten mit aushaltbar inszenierter Kriegsgewalt oder in künstlich entrückter Form. Der Film ›Komm und Sieh‹ von Elem Klimov ist weder einfach aushaltbar, noch ist Distanzhaltung möglich. Die sowjetische Zensur blockierte ihn jahrelang: Bilder, die zu echt wirken. Sie räumen in ihrer Darstellungsart mit dem Narrativ des Kriegsheldentums auf. Durch die Augen des Jugendlichen Fljora zeigt ›Idi i smotri‹, so der Originaltitel, die Hölle des Krieges 1943 in Weißrussland. Ein Film, der jetzt mehr denn je gezeigt werden muss.« Jennifer Borrmann, Filmarchiv
Anlässlich des 60. Jubiläums 2023 der Deutschen Kinemathek und der 10 Jahre »Filmspotting« erfährt das Format eine neue Ausrichtung. Die monatliche Filmauswahl trifft nun jeweils ein*e andere*r Mitarbeiter*in des Filmarchivs. Niemand kennt den Bestand so genau wie die Mitarbeiter*innen selbst, denen er anvertraut ist und die sich jeden Tag mit ihm beschäftigen. Diese »persönliche« Seite des Archivs soll einem breitem Publikum zugänglich gemacht werden und überraschende Sichtweisen vermitteln. Zudem werden ergänzende Beiträge zu den Filmen im Online-Magazin »Insights« der Kinemathek vorgestellt.
›Komm und Sieh‹, UdSSR 1985, Elem G. Klimov
35mm, OmU, 146 Min.
Einführung: Jennifer Borrmann, Filmarchiv der Deutschen Kinemathek
Mo, 27. Februar 2023, 19:00, Kino Arsenal
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Tickets: 8,50 €