
Tilly Losch
Weitere Namen: Losch, Ottilie Ethel (Geburtsname); Carnanvan, Tilly
Tänzerin, Choreografin, Schauspielerin, Malerin
* in Wien
† in New York City
Nach Ausbildung zur klassischen Balletttänzerin wurde sie mit 15 Jahren an die Wiener Staatsoper engagiert. 1927 schloss sie sich Max Reinhardt auf seiner Tournee nach London und New York an. In Hollywood wirkte sie in sechs Filmen als Tänzerin, Choreografin und Schauspielerin mit. 1939 erkrankte sie an einer Depression, zog sich zurück und startete eine Karriere als Malerin.
Über den Bestand
Losch vermachte den größten Teil ihres persönlichen Nachlasses – Dokumente, Fotografien, Skizzen und Gemälde – den Max Reinhardt Archives an der State University of New York in Binghamton. Die kleine Losch-Sammlung der Kinemathek wurde uns, nach Vermittlung durch Peter Riva, den Enkel Marlene Dietrichs, zusammen mit dem Nachlass von Dolly Haas von Louise Kerz übergeben.
Sie umfasst sechs Kostüme aus Loschs privater Garderobe, drei Handtaschen und ein Großfoto der Tänzerin. Dieses hat die Fotografin Trude Fleischmann im Auftrag des Ullstein Verlages bei einer Session für die Modezeitschrift ›Die Dame‹ aufgenommen (veröffentlicht in der Nr. 14, 1928). Bei den Kleidungsstücken handelt es sich um Privatgarderobe von namhaften amerikanisch-französischen Designern: Karen Stark (für Harvey Berin), Pauline Trigère, Geoffrey Beene und Main Bocher. Ergänzt wird die Gruppe durch ein elegantes Abendkleid, vermutlich aus den 1940er-Jahren, sowie durch einen japanischen Kimono. Zur Sammlung gehören auch zwei sportliche Schultertaschen aus den 1960er- bzw. 1970er-Jahren und eine kleine Abendtasche, die ein Ticket für die Wiedereröffnung der Wiener Oper 1955 enthält. (Text: Barbara Schröter)
Enthält
Fotografie, Textilie
Umfang
circa 0.1 Regalmeter
Signatur
199715
ZitierweiseTilly-Losch-Archiv, Deutsche Kinemathek