Stefan Lorant

Weitere Namen: Reich, István (Geburtsname)

Kameramann, Regisseur, Publizist, Fotograf

* in Budapest

in Rochester (Minnesota)

Aufgewachsen in Budapest, flieht Lorant wegen seiner Verfolgung als Jude 1919 nach Wien, wo er als Kameramann arbeitet. Nach eigenen Filmprojekten und journalistischer Tätigkeit in Berlin avanciert Lorant, der als Begründer des modernen Fotojournalismus gilt, 1928 zum Chefredakteur der »Münchner Illustrierten Presse«. 1933 wird er widerrechtlich inhaftiert, was er mit seinem Buch »I was Hitler's Prisoner« (1935) verarbeitet. Über Paris und London flieht er 1940 in die USA.

WikipediaGemeinsame NormdateiFilmportal

Über den Bestand

Der 1982 und mit einer umfangreichen Nachlieferung 1999 der Deutschen Kinemathek übergebene Teilnachlass dokumentiert vor allem Lorants filmische Arbeiten in den 1920er-Jahren sowie seinen filmbezogenen Journalismus. Zu seinem 1923 in eigener Produktion inszenierten, heute als verschollen geltenden Märchenfilm ›Seine Majestät, das Kind‹ finden sich zahlreiche Dokumente, darunter das Drehbuch, umfangreiche Korrespondenzen, Gagenquittungen, Verträge sowie Motivlisten und Zwischentitel. Journalistisch und als Filmschaffender widmete sich Lorant bereits Mitte der 1920er-Jahre dem Thema der Filmgeschichte. Er verfasste Artikel und schuf zusammen mit Friedrich Porges den aus raren Atelier- und Werkaufnahmen bestehenden Dokumentarfilm ›Der Film im Film‹ (1925), bei dem er als Drehbuchautor und Technischer Leiter fungierte und zu dem sich in seinem Archiv Korrespondenzen finden. Überliefert sind außerdem Verträge mit der „Universum Film AG“, für die Lorant 1926/27 das »Ufa Magazin« gestaltete (unter anderem zu Fritz Langs ›Metropolis‹), zahlreiche originale handschriftliche Skripte sowie Korrespondenzen mit Stars wie Gitta Alpar, Liane Haid, Oskar Homolka, Asta Nielsen oder Conrad Veidt, die vermutlich in Zusammenhang mit Lorants 1928 publiziertem Buch »Wir vom Film« stehen. Eine Besonderheit bilden Dokumente zu einem wohl nicht realisierten Werbefilm für die »Internationale Arbeiterhilfe« aus den frühen 1930er-Jahren. (Text: Peter Mänz)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Druckgrafik, Fotografie, Schriftgut
Umfang
circa 1.0 Regalmeter
Signatur
198221
ZitierweiseStefan-Lorant-Archiv, Deutsche Kinemathek

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In der Deutschen Kinemathek

  • Fragment aus ›Der Film im Film‹ im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek