Renate Leiffer

Der Kern des 2014 in die Kinemathek gelangten Bestandes geht aus Leiffers publizistischer Arbeitsphase zwischen 1989 und 1999 hervor. In 32 Folgen erschien 1991 in der ›Süddeutschen Zeitung‹ (›Münchner Stadtanzeiger‹) »Ton ab, Kamera läuft! Frauen und Männer der ersten Stunde« mit Berichten über die Münchner Filmproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg (teils zurückreichend bis in die NS-Zeit). Die im Original überlieferte Serie blickt auf Individuen der zumeist im Hintergrund wirkenden Drehteams und bringt u.a. Porträts des ehemaligen Chefmaskenbildners der Bavaria, Jonas Müller, der Kostümbildnerin Josefine Franz, des Kameraassistenten Oskar Wintergerst und Karl Baumgartners, Spezialist für Spezialeffekte. Zahlreiche der verwendeten Werkfotos sind in Papierabzügen vorhanden, etwa zu Titeln wie ›Wildwest in Oberbayern‹ (1951, Regie Ferdinand Dörfler, Joe Stöckel) und ›Das letzte Rezept‹ (1952, Rolf Hansen) sowie zu dem von Robert Siodmak inszenierten Film ›Die Ratten‹ (1955). Ergänzendes Material besteht aus Briefen des Lesepublikums, lokalen Fachberichten der frühen Nachkriegszeit (Fotokopien) und nachträglichen Erläuterungen Leiffers zur Bildproduktion ihrer Serie. Auch zu anderen Themen publizierte sie im ›Münchner Stadtanzeiger‹, so »Ein altes Haus und lauter nette Leute« über eines der ältesten Münchner Mietshäuser und »Hereinspaziert« über »Münchner Artisten und ihre Erlebnisse«. Leiffer überließ der Kinemathek zudem die Klappe von den Dreharbeiten zu ›Berlin Alexanderplatz‹ (1980). (Text: Rolf Aurich)