
Lilian Harvey
Weitere Namen: Pape, Lilian Helen Muriel (Geburtsname)
Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin
* in London
† in Juan-les-Pins
Die ausgebildete Balletttänzerin debütierte 1924 beim Film und wurde von Regisseur Richard Eichberg unter Vertrag genommen, der sie 1926 in ›Die keusche Susanne‹ erstmals zusammen mit Willy Fritsch besetzte, ihrem späteren Schauspielpartner in erfolgreichen Tonfilmkomödien und -operetten der Ufa. Nach einem Hollywood-Aufenthalt zwischen 1933 und 1935 kehrte sie nach Europa zurück und konnte in NS-Deutschland zeitweise an frühere Erfolge anknüpfen. 1939 emigrierte sie nach Frankreich.
Über den Bestand
Der überschaubare Bestand zu Lilian Harvey erzählt eine eigene und ganz andere Geschichte über den Ufa-Star. Auf den ersten Blick hält er erwartbare Objekte bereit: über 10 Starpostkarten von Lilian Harvey und Willy Fritsch, signiert und mit Widmung versehen. Doch wer verbirgt sich hinter der Widmung „Meiner lieben Gertrud“ auf einem der Starporträts?
Gertrud Diedrich (1907–1999), deren Tochter Siegried Schaletzke die Fotos und Schriftstücke 2004 der Deutschen Kinemathek übergab, arbeitete ab 1928 als Hausangestellte bei der Schauspielerin. Als Hausmädchen und persönliche Zofe erlebte sie die Filmwelt der späten 1920er- und frühen 1930er-Jahre auf eine besondere Weise. Aus dem Zeugnis, das sich ebenfalls im Bestand findet, geht hervor, dass Lilian Harvey mit Gertrud Diedrichs Arbeit überaus zufrieden war.
Ein Schreiben aus Hollywood mit dem Briefkopf der Fox Film Corporation Studio von Juli 1933 belegt, dass Harvey auch während ihrer Übersiedlung nach Hollywood den Kontakt zu ihrer ehemaligen Angestellten aufrechterhielt. Die wenigen Schriftstücke, darunter eine Danksagung zu Harveys Hochzeit 1953 mit einem dänischen Theateragenten, erzählen damit von einer lebenslangen Verbundenheit zwischen der Schauspielerin und ihrer Hausangestellten, zwischen Lilian und Gertrud. (Text: Annika Haupts)
Enthält
Fotografie, Schriftgut
Umfang
circa 0.1 Regalmeter
Signatur
201211
ZitierweiseLilian Harvey Archiv, Deutsche Kinemathek