Nach Knefs Tod erwarb die Deutsche Kinemathek u.a. mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie ihren Nachlass und präsentierte 2005 die Ausstellung „Hildegard Knef. Eine Künstlerin aus Deutschland“. Das Hildegard-Knef-Archiv besteht überwiegend aus Fotos und Fotoalben, Scrapbooks mit Presseausschnitten und weiteren schriftlichen Dokumenten sowie Garderobe und Auszeichnungen.
Der Fotobestand spannt einen Bogen von Kindheit und Jugend in den 1920er- und 30er-Jahren bis zu letzten öffentlichen Auftritten im Jahr 2001. Dazwischen sind fast alle Filme, teils in kompletten Alben, öffentliche Auftritte oder auch private Momente mit ihren jeweiligen Partnern und der Tochter Tinta dokumentiert. Mit den Scrapbooks lässt sich der künstlerische Werdegang der Knef anhand von Kritiken und Reportagen nachvollziehen, aber auch die legendären Skandale um die öffentliche Person werden dort bekundet. Die Garderobe gibt einen begrenzten Einblick in das Leben von Hildegard Knef – es handelt sich vor allem um Kleider, Mäntel, Schuhe, Hüte oder Brillen aus den 1980er-, 90er- und frühen 2000er-Jahren. Darunter befindet sich auch das bunte Paillettenensemble, das sie bei ihrem Comeback mit der Gruppe Extrabreit 1993 getragen hat.
Besonders hervorzuheben ist die Korrespondenz – oft Gratulationsschreiben, aber auch einige Briefe –, u.a. mit Politikern wie Willy Brandt, Walter Scheel und Rainer Barzel oder Kollegen und Künstlern wie Paul Kohner, Günter Grass oder Marlene Dietrich. Außerdem finden sich Manuskripte zu ihren Büchern, darunter das Originaltyposkript zu »Der geschenkte Gaul« sowie diverse Schallplatten und CDs mit überwiegend von ihr selbst getexteten Liedern. Neben Leben und Werk der Knef vermittelt der Bestand auch ein authentisches Bild der Bundesrepublik Deutschland bis in das späte 20. Jahrhundert. (Text: Nils Warnecke)
EnthältFotografie, Kleinobjekt, Schriftgut, Textilie, Tonträger
Umfangcirca 5.4 Regalmeter
ZitierweiseHildegard-Knef-Archiv, Deutsche Kinemathek