
Henny Porten
Weitere Namen: Porten, Henny Frieda Ulrike (Geburtsname); Kaufmann, Henny von; Kaufmann-Asser, Henny von
Schauspielerin
* in Magdeburg
† in Berlin
Henny Porten war einer der größten deutschen Stummfilmstars, der sich auch im Tonfilm behaupten konnte. Sie bediente nahezu alle Genres und wirkte in über 200 Filmen mit. Aufgrund ihres jüdischen Ehemanns, von dem sie sich trotz Druckmittel seitens der Nationalsozialisten nicht scheiden ließ, erhielt sie im Dritten Reich kaum Filmrollen.
Über den Bestand
Das Auf und Ab von Henny Portens Filmkarriere spiegelt eine Sammlung in der Kinemathek mit persönlichen Dokumenten, darunter teilweise originale Briefe (wie an den Schriftsteller Gerhart Hauptmann von 1919), Postkarten, Telegramme, dazu ihre Geburtsurkunde und umfangreiche Zeitungsausschnitte von den Anfängen ihrer Filmarbeit bis hin zu ihrem Aufenthalt in Ratzeburg von 1945-1957. Das Konvolut wurde der Kinemathek 1986 von der Erbin Margarete Becker übergeben.
Es enthält weiterhin die für Porten wichtige Artikelserie »Der Film meines Lebens« (1958 in der ›Neuen Illustrierten‹ erschienen) sowie Tonbandaufnahmen mit mehrstündigen Interviews, die der Veröffentlichung zugrunde liegen. Darin gibt die Schauspielerin Auskunft u.a. über die Schikanen von Goebbels im „Dritten Reich“, über ihren Umzug von der Dahlemer Villa nach Westend, aber auch über den Beginn ihrer filmischen Laufbahn in den 1910er-Jahren. Für Henny Porten hing viel von dieser Serie ab, wie Autografen aus der Sammlung zeigen; so schrieb sie 1958 an ihre Freundin Hannele, dass davon ihre Zukunft abhänge, dass sie abgekämpft und sehr deprimiert sei, und sie fügt hinzu: „was die Menschen aus mir gemacht haben“.
Ein anderer, 1987 von Anneliese Diefert, einer weiteren Erbin, übergebener Teilnachlass enthält u.a. ein langes weißes Abendkleid mit einem schwarzen Cape, das Henny Porten während der Berlinale 1957 getragen hat. Weitere Schmuckstücke sowie eine Halskette stammen aus der deutsch-schwedischen DEFA-Koproduktion ›Das Fräulein von Scuderi‹ (1955), einer Literaturverfilmung, die für Henny Porten wichtig war, da sie damit die Hoffnung verband, wieder an ihre früheren Erfolge anknüpfen zu können. (Text: Gerlinde Waz)
Enthält
Kleinobjekt, Notenblatt, Schriftgut
Umfang
circa 0.3 Regalmeter
Signatur
198608
ZitierweiseHenny-Porten-Archiv, Deutsche Kinemathek
Weiter recherchieren
In der Deutschen Kinemathek
- Helga Belach: Henny Porten. Der erste deutsche Filmstar 1890–1960. Berlin 1986.
- Musikalia-Sammlung: Noten zum Tonbild der Firma Messter - Meissner Porzellan, 1906 und 1907
In anderen Institutionen
- Filmmuseum Potsdam – Sammlung Henny Porten