Heinrich Breloer

Drehbuchautor, Regisseur

* in Gelsenkirchen

In den frühen 1970er-Jahren wandte sich der promovierte Literaturwissenschaftler Breloer als Autor und Regisseur einer medienkritischen Reihe dem Fernsehen zu. Gemeinsam mit dem NDR-Redakteur Horst Königstein entwickelte er einen neuen Umgang mit historischen Stoffen. Diese "offene Form" (Breloer) setzte neue Maßstäbe im Genre, sie untersucht die oft komplexen Verbindungslinien zwischen offizieller Geschichtsschreibung und persönlicher Erinnerung.

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Über den Bestand

Seit 2012 bewahrt die Deutsche Kinemathek Breloers privates Produktionsarchiv mit umfangreichen Recherche- und Produktionsmaterialien zu seinen wichtigsten Filmen. Es umfasst Drehbücher und Storyboards, Transkripte von Zeitzeugeninterviews, darüber hinaus Korrespondenzen, Verträge, Presseclippings, Grafiken, Fotos, 3-D-Objekte und Zeichnungen. Die umfangreiche Sammlung beinhaltet überwiegend Recherchematerial zu den Themen seiner Filme und gibt so einen präzisen Einblick in Breloers systematische, gründliche und kenntnisreiche Arbeitsweise. Diverse Schriftwechsel in Kopie legen die oft langjährigen Produktionsprozesse offen. Eindrucksvoll in Inhalt und Umfang sind der Briefwechsel mit den Familien von Schirach und Speer für den Film ›Speer und Er‹ (D 2005) sowie die Korrespondenz mit Bernd Otto für das Dokudrama ›Kollege Otto. Die Coop-Affäre‹ (D 1991). Die Nutzungsrechte dieser Materialien sind jedoch eingeschränkt. Der Sammlungsbildner ergänzt das Archiv kontinuierlich. Breloer wurde für seine Dokudramen vielfach ausgezeichnet, 2020 mit der "Besonderen Ehrung" des Grimme-Preises für sein Gesamtschaffen. 2008 widmete er sein spätes Spielfilmdebüt ›Buddenbrooks‹ dem Roman von Thomas Mann. (Text: Klaudia Wick)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Fotografie, Schriftgut
Umfang
circa 15.5 Regalmeter
Signatur
201101
ZitierweiseHeinrich-Breloer-Archiv, Deutsche Kinemathek

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In der Deutschen Kinemathek

  • Audiovisuelles Erbe: In der Sammlung Fernsehen werden 111 Filme des Regisseurs den Besucher*innen des Museums zugänglich gemacht.
  • Audiovisuelles Erbe: In Kooperation mit dem Grimme-Institut ist die Kinemathek das Bewegtbildarchiv des Grimme Preises.