Fritz Maurischat

Weitere Namen: Maurischat, Artur Georg Fritz (Geburtsname)

Filmarchitekt, Bühnenbildner

* in Berlin

in Wiesbaden

Dank zeichnerischer Begabung, einem starken Interesse an Tricktechnik und vielfältigen Berufserfahrungen avancierte Maurischat in den 1920er-Jahren zu einem renommierten Filmarchitekten. Bis in die frühen 1960er-Jahre – zuletzt beim Fernsehen – vermochte er seine Arbeit kontinuierlich fortzusetzen. Seine Bauten für Irving Pichels deutsch-amerikanische Koproduktion ›Martin Luther‹ wurden für einen Oscar nominiert.

Gemeinsame NormdateiWikipediaFilmportal

Über den Bestand

Fritz Maurischats Nachlass umfasst rund 270 Entwürfe, ein Großteil davon in Kohle ausgeführt. Neben persönlichen Dokumenten, Korrespondenzen, Drehbüchern und Programmheften liegt auch ein Typoskript seiner unveröffentlichten Memoiren ›Zwischen Regie und Kamera.  Ein Filmarchitekt erzählt‹ vor. Darin finden sich Hinweise zu seinen beruflichen Anfängen als Bühnenmaler und Dekorateur, zur tricktechnischen Zusammenarbeit mit Eugen Schüfftan sowie lebendige Schilderungen seiner Arbeit. Maurischat zeichnete vielfach ganze Szenenfolgen und berücksichtigte Einstellungswechsel, Überblendungen und Spezialeffekte: So visualisieren seine Entwürfe zu dem Schmugglerfilm ›Das Schiff der verlorenen Menschen‹ (D 1929, Regie: Maurice Tourneur) Marlene Dietrich als Pilotin bei einem dramatischen Flugzeugabsturz. Eine Serie zu Richard Eichbergs Filmballade ›Großstadtschmetterling‹ (D / GB 1929) zeigt die Verwandlung einer kleinen Statue in eine reale Tänzerin. Bemerkenswert ist die Überlieferung des so genannten Papierfilms zu Frank Wysbars erster Regiearbeit ›Im Bann des Eulenspiegels‹ (D 1932). Die auf große Bögen geklebte Blattfolge kann als eines der ersten Storyboards der Filmgeschichte gelten. Maurischat zeichnete den gesamten Film durch und notierte visuelle sowie musikalische Überleitungen. Weitere Entwürfe belegen seine Zusammenarbeit mit Arnold Fanck und Luis Trenker sowie seine Mitwirkung an erfolgreichen Nachkriegsproduktionen, darunter Josef von Bakys ›Die ideale Frau‹ (BRD 1959) und Gottfried Reinhardts ›Liebling der Götter‹ (BRD 1960). (Text: Kristina Jaspers)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Handzeichnung
Umfang
circa 0.1 Regalmeter
Signatur
198336
ZitierweiseFritz-Maurischat-Archiv, Deutsche Kinemathek

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