
Emil Jannings
Schauspieler, Produzent
* in Rorschach
† in Strobl
Der Theaterschauspieler arbeitete ab 1914 auch für den Film. Er beeindruckte durch sein physisches Spiel, etwa 1924 in der Rolle des Hotelportiers in F.W. Murnaus ›Der letzte Mann‹. Paramount holte ihn im Herbst 1926 nach Hollywood, mit dem Beginn der Tonfilmära kehrte er 1929 zurück nach Deutschland. Zunächst intensivierte er die Theaterarbeit, bevor er im NS-Film erneut zum Star wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erteilten ihm die Alliierten wegen seiner zum Teil entscheidenden Mitwirkung in NS-Propagandafilmen ein lebenslanges Berufsverbot.
Über den Bestand
Der Bestand kam ab 1984 in mehreren Lieferungen, initiiert vom Neffen des Schauspielers, dem Hörspielregisseur Jörg Jannings, in die Deutsche Kinemathek. Ein absolutes Kronjuwel ist der erste jemals an einen Schauspieler verliehene Oscar, den Emil Jannings 1929 erhielt und der seit Eröffnung des Museums für Film und Fernsehen 2000 in einer Einzelvitrine zu sehen ist. Knapp 800 Fotos beinhaltet der Nachlass, außerdem zahlreiche Presseausschnitte mit handschriftlichen Anmerkungen und deutsche Übersetzungen amerikanischer Pressetexte über Jannings’ Schauspielkunst.
Es finden sich Briefwechsel mit Familienmitgliedern, außerdem Korrespondenz mit Carl Zuckmayer, Hans Fallada und Kurt Tucholsky, der Emil Jannings und seiner vierten Ehefrau Gussy Holl 1923 ein Gästebuch schenkte. Dieses wurde im Jahr 2007 vom Förderkreis des Museums für Film und Fernsehen erworben. Es begleitete Jannings von Berlin nach Rom zu den Dreharbeiten des Monumentalfilms ›Quo Vadis‹, nach Hollywood und zurück nach Europa. Die Kapitäne der Dampfer, die Jannings über den Atlantik brachten, verewigten sich darin ebenso wie zahlreiche Hollywood-Schauspieler*innen, die wiederum Emil Jannings’ 1920 geborener Tochter Ruth Maria signierte Studiofotografien schenkten. 60 dieser großformatigen Autogramme befinden sich im Nachlass von Jannings; dazu eine Totenmaske, die der österreichische Bildhauer Hans Pacher anfertigte. (Text: Vera Thomas)
Enthält
Film, Fotografie, Kleinobjekt, Literatur, Schriftgut
Umfang
circa 0.7 Regalmeter
Signatur
198405
ZitierweiseEmil-Jannings-Archiv, Deutsche Kinemathek