
Asta Nielsen
Weitere Namen: Nielsen, Asta Sofie Amalie (Geburtsname); Gad, Asta
Schauspielerin, Produzentin, Filmproduzentin
* in Kopenhagen
† in Kopenhagen
Die »Duse des Films« avancierte ab 1910 dank ihrer besonderen Ausdruckskraft und Wandelbarkeit zu einem Weltstar der Stummfilmzeit. Zunächst arbeitete sie mit ihrem ersten Ehemann, dem Filmregisseur Urban Gad, später mit Ernst Lubitsch, Leopold Jessner sowie G.W. Pabst. 1937 kehrte sie nach über 70 Stumm- und einem Tonfilm nach Dänemark zurück. 1968 entstand dort ihr letzter Film, die autobiografische Dokumentation ›Asta Nielsen‹, bei dem sie selbst Regie führte.
Über den Bestand
Der Nachlass geht vor allem auf den dritten Ehemann Nielsens, den Kunsthändler Christian Theede, sowie einen Freund der Familie, Allan O. Hagedorff, zurück. Im Frühjahr 2021 kamen Fotos und Schriftstücke durch die Nielsen-Biografin Renate Seydel hinzu. Das Personenarchiv der Deutschen Kinemathek umfasst so mehr als 120 Schriftstücke, darunter Briefe von Künstler*innen ihrer Zeit, etwa Max Landa, Joachim Ringelnatz und Paul Wegener. Daneben gehören ihr letzter Pass sowie Kopien des Trauscheins mit Urban Gad, ihrem zweiten Mann Ferdinand („Freddy“) Wingaardh sowie Christian Teede wie eine Kopie der Scheidungsurkunde von Gad zum Bestand. Zwei Postkarten von 1914 an ihre Schwester Johanne bestätigen die Deutschkenntnisse der Schwestern. Ein Tourneebuch der Jahre von 1925 bis 1929 ist eines der wenigen Sammlungsstücke, die Zeugnis geben von Nielsens Bühnenkarriere auch in Deutschland.
Mehr als 1500 Fotos in 15 Alben erlauben Einblick in ihre professionelle Arbeit und in ihr Privatleben. Auch ein Album mit dem von ihr so geschätzten Sommerhaus Karusel auf Hiddensee fehlt nicht. Die Fotos von dort zeigen prominente Künstlergäste in ausgelassener Stimmung, Joachim Ringelnatz, Heinrich George, Paul Wegener. Scrapbooks mit Zeitungsausschnitten, Korrespondenzen und Notizen auf Dänisch und Deutsch aus den 1920er- bis 1980er-Jahren ergänzen den Bestand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich Asta Nielsen einer neuen Herausforderung. Sie entwarf Stoffcollagen und nutzte dafür mitunter Kostüme aus ihren Filmen. 23 dieser attraktiven Collagen aus den 1950er- und 1970er-Jahren sind Bestandteil unseres Grafikarchivs. (Text: Diana Kluge)
Enthält
Drehbuch (Schriftstück), Druckgrafik, Fotografie, Kleinobjekt, Literatur, Notenblatt, Schriftgut, Tonträger
Umfang
circa 0.9 Regalmeter
Signatur
198046
ZitierweiseAsta-Nielsen-Archiv, Deutsche Kinemathek
Weiter recherchieren
In der Deutschen Kinemathek
In anderen Institutionen
- Asta Nielsen Collection, Det Danske Filminstitut Kopenhagen
- Sammlung Asta Nielsen, Filmmuseum Potsdam
- Asta Nielsen Archiv, Universitetsbiblioteket Lund