KineKiez – Kinemathek im Kiez

Gäste: Wanjiru Kinyanjui (Regisseurin), Dr. Karina Griffith (UdK)

Unterwegs im Kiez: Gemeinsam mit vier Berliner Stadtteilkinos lädt die Deutsche Kinemathek im Rahmen der Reihe »KineKiez« zu Begegnungen mit der Filmgeschichte ein. Im Wechsel kuratieren monatlich das Wolf Kino (Neukölln), das Kino Krokodil (Prenzlauer Berg), Sinema Transtopia (Wedding) und Bundesplatz-Kino (Wilmersdorf) Filme aus dem Archiv der Kinemathek: Klassiker und Überraschungen, digitale Restaurierungen und analoge Raritäten werden so einem breiten Publikum in den Berliner Programmkinos zugänglich gemacht.

Im Juli lädt das Sinema Transtopia in Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) und dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst die Regisseurin Wanjiru Kinyanjui (* 1958 in Nairobi) ein. Kinyanjui studierte zunächst deutsche und englische Literatur in Berlin, bevor sie an die DFFB wechselte. Sie gehörte dort zum Jahrgang 1987.

Im Rahmen von KineKiez werden zwei Filme gezeigt: ›Der Kampf um den heiligen Baum‹ (1995), der Abschlussfilm der Regisseurin, sowie ein von ihr ausgewählter Film, ›Man sa yay‹ (1980), von der senegalesischen Regisseurin Safi Faye.

Wanjiru Kinyanjuis Spielfilm, eine freie Adaption einer Kurzgeschichte der Bestsellerautorin Barbara Kimenye, wurde in einem kenianischen Dorf mit kenianischen Darsteller*innen gedreht. Die Sprachen sind Englisch und Kisuaheli; die Musik stammt vom senegalesischen Musiker Mamadou Mbaye.

Die Protagonistin Mumbi verlässt Nairobi und ihren gewalttätigen Ehemann. Zurück im Dorf ihrer Vorfahren legt sie sich mit einer christlichen Frauengruppe an, die die letzten Reste vorkolonialer Spiritualität tilgen will. Ihr Ziel: ein prächtiger Baum, dem die Dorfbewohner*innen übernatürliche Kräfte zuschreiben. Ein listiger Bürgermeister und ein verliebter Schneider stellen sich an Mumbis Seite – und am Ende sind es die Ameisen, die das letzte Wort haben.

›Der Kampf um den heiligen Baum‹ wurde 2023 in der Sektion ›Forum Special‹ der Berlinale einem internationalen Publikum neu präsentiert und erlebte dort eine späte Würdigung.

Safi Fayes ›Man sa yay‹ ergänzt das Programm. Der Film begleitet den senegalesischen Studenten Moussa in Westberlin. In poetischer Form reflektiert der Film über Einsamkeit, familiäre Verantwortung und den strukturellen Rassismus im Berlin der frühen 1980er-Jahre. Briefe aus dem Senegal strukturieren den zwischen Dokument, Fiktion und Essay angesiedelten Film.

Im Anschluss an die Vorführungen sprechen Wanjiru Kinyanjui und Dr. Karina Griffith (UdK) über die Entstehung und Kontexte der Filme.

Veranstaltungsort: Sinema Transtopia, Lindower Str. 20/22, Haus C, 13347 Berlin
sinematranstopia.com/de/calendar

Die Deutsche Kinemathek wird gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.