
›Es kommt drauf an, sie zu verändern‹, BRD 1973, Regie: Claudia von Alemann
Es kommt drauf an, sie zu verändern
Akademie der Künste
Ein kämpferischer Aufklärungsfilm über die Arbeit von Frauen in der Metall- und Elektroindustrie. Dokumentiert wird die kleinteilige, monotone und unterbezahlte Fabrikarbeit, was jedoch nur unter einem Vorwand möglich war. Als »weibliche Wallraffiade« bezeichnet Claudia von Alemann die Dreharbeit des Films, der neben der wirtschaftlichen Ausbeutung auch die gesamtgesellschaftliche Unterdrückung von Frauen beschreibt sowie deren fehlende Selbstorganisation. Kritisiert wird die mangelnde Unterstützung durch die männlich dominierten Gewerkschaften. Der Marginalisierung der Frauen und ihrer scheinbar passiven Haltung stellt Claudia von Alemanns aktivistischer Film Solidarisierungsprozesse und Handlungsmöglichkeiten gegenüber; sie kommen zu Wort und wehren sich aktiv. In den siebziger Jahren lief ›Es kommt drauf an, sie zu verändern‹ deshalb auch oft im Rahmen der Agitation für arbeitspolitische Kämpfe. Die im Titel zitierte 11. Feuerbach-These von Karl Marx wird so in die Praxis umgesetzt: »Die Philosophen haben die Welt nur interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.«
BRD 1973, Regie: Claudia von Alemann, 54 min, DCP
Gast: Claudia von Alemann (Regisseurin)
Tickets | 7,50 € (Ermäßigt 5 €) |
Wann | Sa 11.10.25, 20:00 |
Wo |
Über die Werkschau Claudia von Alemann
Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst und die Deutsche Kinemathek widmen Claudia von Alemann eine Werkschau mit vier restaurierten Filmen. Die Filmemacherin zählt zu den wichtigsten Protagonistinnen des feministischen Kinos. 1973 organisierte sie mit Helke Sander das erste Internationale Frauenfilmseminar im Westberliner Kino Arsenal. Ihr Werk umfasst Dokumentar-, Experimental- und Spielfilme, in denen sie Musik, Ton, Kunst und Fotografie in komplexen Collagen verbindet. So beleuchtet sie die blinden Flecken der Geschichtsschreibung.